Das ergab eine Umfrage der National Association for Business Economics (NABE), die diese Woche veröffentlicht wurde. Rund 91 Prozent der Befragten veranschlagten eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent oder weniger, dass die Wirtschaft binnen zwölf Monaten in eine Rezession rutscht. Im Oktober 2023 hatten dies 79 Prozent der Befragten so eingeschätzt.

Im November 2024 stehen die Präsidentschaftswahlen an. Dabei verdichten sich die Anzeichen, dass es zu einer Neuauflage des Duells von 2020 zwischen dem Republikaner Donald Trump und dem jetzigen Amtsinhaber Joe Biden von den Demokraten kommen könnte. Zugleich stehen auch wichtige geldpolitische Weichenstellungen an, da die US-Notenbank Federal Reserve für das laufende Jahr eine Zinswende ins Auge fasst.

Höhere Zinssätze, zunehmende geopolitische Instabilität und höhere Kosten stellen laut der vom 28. Dezember bis 9. Januar erhobenen Umfrage unter 57 NABE-Mitgliedern die grössten Risiken für solide Geschäftsbedingungen im neuen Jahr dar. Gleichzeitig nannten die Volkswirte in diesem Zusammenhang niedrigere Zinssätze zusammen mit geringeren Kosten und einer besseren Verfügbarkeit von Personal als wichtigste positive Faktoren.

Die Fed, die stabile Preise und Vollbeschäftigung fördern soll, will die zuletzt auf 3,4 Prozent gestiegene Jahresteuerungsrate nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts drücken. Laut US-Währungshüterin Mary Daly liegt noch viel Arbeit vor der Fed. Es sei «verfrüht» zu denken, dass Zinssenkungen kurz bevorstünden, sagte die Präsidentin des US-Notenbankbezirks San Francisco jüngst.

Die Notenbank tastete die Leitzinsen zuletzt auf drei Sitzungen in Folge nicht an, nachdem sie die Geldpolitik zuvor teilweise aggressiv gestrafft hatte. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass sie auch auf der Sitzung am Monatsende stillhalten und erst im Frühjahr auf eine erste Zinssenkung zusteuern wird.

(Reuters)