Exporte wuchsen um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. In ersten Reaktionen hiess es:

Alexander Krüger, Chefökonom Hauck Aufhäuser Lampe

«Der Zuwachs rettet das Ergebnis für das dritte Quartal noch soeben. Immerhin bedeutet er Schub für das laufende Quartal. Trotz der Mehrexporte in die USA bleibt das US-Geschäft belastet, ebenso mit China. Im Zuge der gestiegenen US-Zölle wird es ohnehin noch zu spürbaren Mengenreaktionen kommen. Auch deshalb werden sich Lieferketten und Absatzwege weiter neu sortieren. Grosse Sprünge sind auch mit Blick auf die Exporterwartungen weiter nicht zu erwarten.»

Thomas Gitzel, Chefökonom bei VP Bank

«Das deutliche Exportplus gegenüber den USA ist ermutigend. Deutsche Waren sind trotz der erhobenen Zölle in den USA gefragt. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Situation in den kommenden Monaten weiterentwickelt.

Doch so sehr das Zahlenwerk erfreut, die übergeordnete Entwicklung ist noch immer wenig erbaulich. Die preisbereinigte (reale) Entwicklung zeigt, dass die Exporte seit dem Jahr 2018 stagnieren. Etwas anders sieht es hingegen bei einer nominalen Betrachtung aus: Hierbei ist seit zwei Jahren eine Seitwärtsbewegung auszumachen. Die Exporte spiegeln also das wider, was auf Ebene des Bruttoinlandsproduktes ebenfalls erkennbar ist: Stagnation.

Zu den Mutmachern gehört derweil, dass die Unternehmen hinsichtlich ihrer Auftragsentwicklung wieder optimistischer sind. Dies zeigen verschiedene Umfragen. Würden in den kommenden Monaten die Auftragsbücher tatsächlich wieder voller, würden in weiterer Folge auch die Exporte nachhaltiger davon profitieren.»

(Reuters)