Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent, nach 3,2 Prozent im Februar, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 3,4 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Dirk Chlench, LBBW:

«Die Inflation im Dienstleistungssektor, insbesondere die Kosten für das Wohnen, verhindert einmal mehr, dass sich der Desinflationsprozess in den Vereinigten Staaten fortsetzt. Dies dürfte den Währungshütern in Washington überhaupt nicht schmecken. Insofern fühlen wir uns in unserer kürzlich getroffenen Entscheidung bestätigt, unsere Prognose für den Zeitpunkt der ersten Fed-Leitzinssenkung von Juni auf Juli zu schieben.»

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank: 

«Die noch verbliebene Luft will aus dem Inflationsballon derzeit nicht weiter weichen. Die Inflationsrate prallt seit den Frühjahrsmonaten 2023 regelmässig an der Drei-Prozent-Marke ab. Die zeigt: Die letzte Meile ist die schwierigste. Die preisdämpfenden Effekte niedrigerer Energiepreise, die im vergangenen Jahr die Inflationsrate massiv fielen liessen, liefen aus. Energiepreise dämpften die Teuerungsentwicklung gegenüber dem Vorjahresmonat erstmalig seit dem Januar 2023 nicht mehr, sondern waren wieder preistreibend – wenngleich auch nur leicht.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe: 

«Die Inflation zeigt sich von ihrer borstigen Seite. Erst stockte der Inflationsrückgang, nun zieht die Jahresteuerung sogar wieder an. Abgesehen von Basiseffekten ist die anhaltend robuste Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung nicht geeignet, um die Zuversicht in einen nachhaltigen Inflationsrückgang zu stärken. Innerhalb der Fed wird die Diskussion über den Beginn von Leitzinssenkungen weiter an Fahrt gewinnen. Der Juni-Termin dafür wackelt gerade mächtig.»

(Reuters)