Im August betrug die Jahresteuerung in der Schweiz erneut 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juli sank sie um 0,1 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitgeteilt hat. Ökonomen geben dazu ihre Einschätzung.
GianLuigi Mandruzzato, Senior Ökonom bei EFG Asset Management:
«Da die Inflation den dritten Monat in Folge über Null liegt, wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen im September wahrscheinlich unverändert lassen. Die Aussichten bleiben ungewiss, und die beste Strategie für die SNB besteht darin, alle Optionen offen zu halten, einschliesslich Negativzinsen und Währungsinterventionen. Die ersten Daten zur Konjunkturstimmung nach der überraschenden Ankündigung von US-Zöllen in Höhe von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz deuteten jedoch auf ein anhaltendes, wenn auch moderates Wachstum hin. Unter dem Strich könnte die SNB die Zinsen noch mehrere Quartale lang bei 0 Prozent belassen.»
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank:
«Die August-Inflationsdaten geben für die Schweizerische Nationalbank (SNB) keinen Anlass zu handeln. Entscheidend ist, dass die Teuerung über null liegt und sich die unterliegenden deflationären Tendenzen nicht weiter verstärkt haben. Der preisdämpfende Effekt importierter Güter lässt im Jahresvergleich sukzessive nach und dürfte bei einer ausbleibenden weiteren Aufwertung des Frankens im kommenden Jahr ganz auslaufen. Dies dürfte auch die SNB vor Augen haben. Aus unserer Sicht werden deshalb die Währungshüter vorerst am Leitzins von 0 Prozent festhalten. Aufgrund des speziellen Zinsregimes liegt der kurzfristige Interbankensatz Saron ohnehin leicht im negativen Bereich. Die Geldpolitik ist damit expansiv genug.»
(cash)