Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 84,04 US-Dollar. Das waren 1,65 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,95 Dollar auf 81,30 Dollar.

Zeitweise stieg der Preis für US-Öl bis auf 81,58 Dollar je Barrel und damit auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Für Rohöl aus der Nordsee wurden zeitweise bis zu 84,27 Dollar je Fass gezahlt und damit so viel wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Seit Anfang September sind die Ölpreise stark gestiegen, wobei sich das für den europäischen Markt wichtige Brent-Öl in diesem Zeitraum etwa 15 Prozent verteuerte.

Ein wesentlicher Preistreiber am Ölmarkt ist die angespannte Versorgungslage im Energiesektor, nicht nur am Ölmarkt. Weil die Preise für Gas und Kohle in den vergangenen Monaten stark gestiegen sind, kommt Öl als Alternative bei der Stromerzeugung zunehmend in Betracht. Das treibt die Erdölpreise ebenfalls stark an.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank will eine weitere Verknappung des Angebots auf dem Ölmarkt nicht ausschliessen. Er verwies auf die jüngste Entscheidung des Ölverbunds Opec+, die Fördermenge trotz der aktuellen Engpässe nicht stärker als geplant zu erhöhen. Zwar sei die Zahl der aktiven Förderanlagen in den USA zuletzt gestiegen. Allerdings liege die Zahl der aktiven Bohrlöcher immer noch gut ein Drittel unter dem Niveau von Anfang 2020. "Somit dürfte es mit den Ölpreisen kurzfristig weiter nach oben gehen", sagte Fritsch.

(AWP)