Das Unternehmen wird nicht nur Null-Provisionen für Online-Kauf und -Verkaufsorders von US-Aktien, börsengehandelten Fonds und Optionen anbieten, sondern auch höhere Renditen für Barguthaben und eine bessere Handelsausführung liefern, schrieb die Gesellschaft in einer Ankündigung diese Woche.

Der Schritt ist der jüngste Beitrag zu einem Preissenkungswettlauf von Brokerhäusern im Bereich Privatkunden. Fidelity ist das fünfte grosse Unternehmen in der Branche seit letztem Monat, das irgendeine Form von Null-Provision für Online-Aktienhandel und ETF-Handel anbietet. Die Unternehmen liefern sich einen erbitterten Kampf um Investoren, die zu den billigsten Produkten greifen. Fidelity und die Konkurrenz haben auch andere Handelsprovisionen und Gebühren gesenkt.

Die in Boston ansässige Firma ist mit fast 22 Millionen Konten der grösste Online-Broker. In einer neuer Marketing-Offensive wirbt sie damit, dass Privatkunden auf der Basis der Renditen vom 8. Oktober eine Verzinsung von 1,58 Prozent auf ihre Bargeldguthaben erhalten, die automatisch in einen Geldmarktfonds überführt werden. Das übertreffe die Verzinsung bei der Konkurrenz, sagte die Gesellschaft. Die Kunden würden auch sparen, wenn sie die Handelsabwicklung von Fidelity nutzen, hiess es weiter.

“Diese Kombination ist etwas, das keine andere Firma bietet”, sagte Kathleen Murphy, Präsidentin des Bereichs Private Investments.

Schachzüge der Konkurrenz

Der Wettbewerb zwischen Banken, Brokern und Vermögensverwaltern hat sich verschärft. Die Investmentbranche hat im August einen Meilenstein überschritten, als das Kapital in Index-Investmentfonds und ETFs erstmals die Gelder in aktiv verwalteten Instrumenten übertraf. Auch haben Schwergewichte wie Charles Schwab, Vanguard Group und BlackRock den Kampf um Marktanteile intensiviert.

Interactive Brokers Group gab Ende September den provisionsfreien Handel mit börsennotierten US-Aktien und ETFs bekannt. Schwab, TD Ameritrade und E*Trade Financial führten in der folgenden Woche ähnliche Angebote ein. Die Ankündigungen der kostenlosen Service-Leistungen, welche die Erträge der Broker gefährden, drückten auf die Aktienkurse der börsennotierten Unternehmen.

Schwab, mit mehr als 12 Millionen Broker-Konten, hat ab dem 7. Oktober die Provisionen von bisher 4,95 Dollar pro Transaktion abgeschafft. Zuvor war das Unternehmen den Preissenkungen von Fidelity gefolgt und hatte die Provisionen für den Privatkunden-Handel von 6,95 Dollar im Februar 2017 auf 4,95 Dollar gesenkt.

(Bloomberg)