Ob und wann es aber zu einem Börsengang komme, hänge nicht nur vom Unternehmen selbst ab, sondern auch vom Marktumfeld, sagte Friar am Mittwoch auf dem Dublin Tech Summit in der irischen Hauptstadt. Sie habe damit nicht gesagt, dass der Entwickler des KI-Sprachmodells ChatGPT letztlich an die Börse gehen werde, betonte sie. «Ich habe nur gesagt, es könnte passieren.» Voraussetzung dafür sei, dass das Unternehmen ebenso bereit sei wie die Börse: «Du kannst vor dem Altar stehen und bereit sein, aber wenn der Markt nicht bereit ist, hast du einfach Pech gehabt.»

OpenAI hatte im Dezember angekündigt, den gewinnorientierten Teil des Unternehmens in eine gemeinnützige Organisation (Public Benefit Corporation, PBC) umzuwandeln. In dieser Struktur sollen wirtschaftliche Interessen mit gesellschaftlichen Zielen in Einklang gebracht werden. Der Milliardär und OpenAI-Mitgründer Elon Musk war dagegen vor Gericht gezogen, weil damit der ursprüngliche Zweck des Unternehmens - Künstliche Intelligenz zum Wohl der Menschheit zu entwickeln - aufgegeben werde. Im Mai ruderte OpenAI zurück: Die gemeinnützige Obergesellschaft soll nun als Grossaktionär weiterhin die PBC kontrollieren, während der kommerzielle Arm Geld für die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz einwerben kann. Microsoft hat mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI gesteckt.

«Mit einer PBC bekommen wir eine börsenfähige Struktur ... wenn und wann immer wir wollen», sagte Friar. Um börsenfähig zu sein, müsse das Geschäft im Grossen und Ganzen vorhersehbar sein. Die Börse sei bereit, ein gewisses Mass an Unvorhersehbarkeit zu akzeptieren, «vor allem bei einem starken Wachstum ... aber der Markt mag das eigentlich nicht.» Deshalb müsse OpenAI unabhängig von den Kapitalmärkten nachhaltig und sicher sein. 

(Reuters)