Nach monatelangen Vorbereitungen gibt OpenAI die Pläne für eine Transformation in ein rein kommerzielles Startup auf. Der ChatGPT-Entwickler sei als gemeinnützige Organisation gegründet worden und werde aktuell von einer gemeinnützigen Organisation kontrolliert, schrieb Mitgründer und Chef Sam Altman am Montag in einem Brief an die Beschäftigten. An dieser Struktur werde sich nichts ändern. «Wir haben die Entscheidung getroffen, nachdem wir mit führenden Vertretern der Zivilgesellschaft sowie mit den Generalstaatsanwälten der US-Bundesstaaten Delaware und Kalifornien einen Dialog geführt haben.» Der gewinnorientierte Teil von OpenAI solle in eine sogenannte Public Benefit Corporation (PBC) umgewandelt werden. Damit folge man dem Beispiel anderer KI-Entwickler wie Anthropic oder xAI des Milliardärs Elon Musk.

Ende vergangenen Jahres hatte OpenAI angekündigt, dass die gleichnamige gemeinnützige Organisation, die den ChatGPT-Entwickler kontrolliert, ihre Mehrheit abgeben soll. Den dahinter stehenden Überlegungen zufolge kann OpenAI danach wie ein gewöhnliches Startup agieren und wäre für Investoren attraktiver. Kritiker hatten allerdings gewarnt, dass OpenAI bei einer ausschliesslichen Gewinnorientierung die Tests für mögliche negative Folgen von KI vernachlässigen könnte.

OpenAI wurde 2015 als gemeinnützige Einrichtung zur Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) gegründet. Vier Jahre später kam OpenAI LP als gewinnorientierte Tochter hinzu, in die unter anderem der Software-Konzern Microsoft Milliarden investiert hat. Trotz der ungewöhnlichen Gesellschaftsstruktur hatte OpenAI bislang keine Probleme, frisches Kapital einzusammeln. Vor wenigen Wochen sicherte sich die Firma 40 Milliarden Dollar, wodurch ihre Bewertung auf 300 Milliarden Dollar stieg. Allerdings war die Auszahlung der Hälfte dieser Summe an die Bedingung geknüpft, dass OpenAI die geplante Transformation abschliesst. Es blieb zunächst unklar, ob die Umwandlung in eine PBC ausreicht, um die volle Geldspritze zu erhalten. 

(Reuters)