Die Aktie von Palantir Technologies ist in Reaktion auf die Quartalszahlen abgesackt. Im nachbörslichen Handel fielen die Titel am Montag um mehr als 8 Prozent, da der Überwachungsdaten-Spezialist hoch gesteckte Erwartungen der Anleger offenbar enttäuschte. Die Palantir-Aktie hatte in diesem Jahr die Gewinnerliste im US-Börsenbarometer S&P 500 angeführt.
Angesichts steigender Nachfrage nach Software für künstliche Intelligenz hob Palantir den Umsatzausblick für das Jahr 2025 von rund 3,75 Milliarden Dollar auf 3,9 Milliarden Dollar an. Das entspricht einem Wachstum von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Unternehmen aus Denver, das vom Milliardär Peter Thiel mitbegründet wurde, ist vor allem für seine Zusammenarbeit mit dem US-Militär und Geheimdiensten bekannt. Es verkauft seine Datenanalyse-Tools aber auch an andere Behörden und Geschäftskunden. Mit der Begeisterung für das Thema KI ist die Bewertung der Palantir-Aktie auf das 200-fache des erwarteten Gewinns geklettert. Nach dieser Kennzahl ist sie damit der teuerste Wert im Nasdaq 100.
Das Wachstum des Unternehmens war in den USA stark. Verhaltenere Resonanz im Rest der Welt – der weniger als ein Drittel des Geschäfts von Palantir ausmacht – beunruhigte jedoch einige Analysten. «Trotz aller guten Nachrichten reichte dies nicht aus, um die Bewertung aufrechtzuerhalten», sagte Mandeep Singh, Analyst bei Bloomberg Intelligence. «Es gab keine Klarheit über neue Wachstumstreiber» für das Geschäft.
Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz des Unternehmens um 39 Prozent auf 884 Millionen Dollar. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit 863 Millionen Dollar gerechnet. Der bereinigte Gewinn lag bei 13 Cent pro Aktie und damit im Rahmen der Erwartungen.
In den USA stieg der Umsatz mit gewerblichen Kunden im Quartal um 71 Prozent auf 255 Millionen Dollar. Der Umsatz im Geschäft mit der US-Regierung stieg im Zeitraum bis zum 31. März um 45 Prozent auf 373 Millionen Dollar, da das Unternehmen inmitten einer umfassenden Umstrukturierung der Staatsausgaben neue Verträge abschliessen konnte. Analysten hatten im Durchschnitt 358 Millionen Dollar erwartet.
In einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte Chief Technology Officer Shyam Sankar am Montag , dass das US-Militär den Einsatz des KI-Systems Maven verdoppelt habe. Zudem sei die NATO als neuer Kunde gewonnen worden.
(Bloomberg)