Der US-Bundesstaat Texas hat die Hersteller des Schmerzmittels Tylenol, Johnson & Johnson und Kenvue, verklagt. Generalstaatsanwalt Ken Paxton warf den Konzernen am Dienstag vor, wissentlich die Verbindung des Medikaments zu Autismus und ADHS verschwiegen zu haben. Kenvue kündigte an, sich gegen die Klage zu verteidigen. «Paracetamol ist die sicherste Option zur Schmerzlinderung für schwangere Frauen während ihrer gesamten Schwangerschaft», teilte das Unternehmen mit. Man sei «zutiefst besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen». J&J äusserte sich nicht zu der Klage, erklärte jedoch, Kenvue sei für «alle Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Verkauf seiner rezeptfreien Produkte, einschliesslich Tylenol», verantwortlich.
Der in Tylenol enthaltene Wirkstoff ist das in Deutschland bekannte Paracetamol. Kenvue ist die von J&J abgespaltene Konsumgütersparte.
Die Klage folgt auf eine politische Kontroverse im Vormonat. US-Präsident Donald Trump hatte im September entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse Schwangeren von der Einnahme von Paracetamol abgeraten und einen Zusammenhang zu Autismus hergestellt. Bei einer Pressekonferenz an der Seite des als Impfkritiker bekannten Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. hatte Trump zudem von frühen Kinderimpfungen abgeraten.
Wissenschaftler, medizinische Fachverbände und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatten die Thesen Trumps umgehend zurückgewiesen. Es gebe keinen nachgewiesenen ursächlichen Zusammenhang, hiess es von den Experten. Auch der Tylenol-Hersteller Kenvue hatte den Darstellungen widersprochen.
(Reuters)
