Niemand, der sich über die Verfassung der USA stelle, dürfe Präsident der USA werden, sagte der Republikaner am Mittwoch im Bundesstaat Iowa. Trump habe am Tag der Erstürmung des Kapitols am 06. Januar 2021 von ihm verlangt, sich zwischen Trump und der Verfassung zu entscheiden. "Ich habe mich für die Verfassung entschieden und werde das auch immer tun." Der Tag sei eine Tragödie gewesen. "Präsident Trump hatte Unrecht." Der Vize-Präsident hatte sich als Präsident des Senats geweigert, die Zertifizierung des Wahlsiegs von Joe Biden zu stoppen. Viele Anhänger von Trump sehen dies als Verrat, Trump selbst warf ihm Feigheit vor.
Es ist in den USA äusserst ungewöhnlich, dass ein ehemaliger Vize-Präsident gegen seinen Ex-Chef antritt. Der Erzkonservative Pence stand während Trumps umstrittener Präsidentschaft treu an dessen Seite. Seit der Erstürmung des Kongresses hat er sich zunehmend von Trump distanziert. Der 64-jährige Pence trat am Mittwoch - seinem Geburtstag - öffentlich in ein grosses Bewerberfeld für die Kandidatur der Republikaner an, das sich gegenwärtig als ein Duell zwischen Trump und dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, präsentiert. Der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage vom Mai zufolge liegt Pence bei fünf Prozent und damit 44 Prozentpunkte hinter Trump. Die Präsidentschafts- und Kongresswahlen finden im November 2024 statt. In den Monaten zuvor werden die Kandidaten der jeweiligen Parteien durch umfangreiche Vorwahlen bestimmt.
(Reuters)