Solche Abgaben würden die globale Versorgung von Patientinnen und Patienten gefährden, teilte der Branchenverband Interpharma der Nachrichtenagentur AWP am Freitag mit. Die Strafzölle würden die Produktions- und Lieferketten unterbrechen sowie Forschung und Entwicklung behindern. Zudem drohten sie, die enge und wirtschaftlich bedeutende Partnerschaft der Schweiz mit den USA nachhaltig zu beschädigen, hiess es weiter. Man hoffe darauf, dass die bilateralen Gespräche fortgesetzt und Arzneimittel von Zöllen doch noch ausgenommen oder die Zölle reduziert werden könnten.
Die Ankündigung sei ein «ultimativer Weckruf», schrieb Interpharma. Trumps Vorhaben treffe die wichtigste Exportbranche der Schweiz, die nicht nur für den Wohlstand, sondern auch für Steuereinnahmen und den Forschungsstandort zentral sei. Allein 2024 exportierte die Pharmaindustrie Medikamente im Wert von über 100 Milliarden Franken.
Verband: «Weiter wie bisher» keine Option
Der Verband forderte die Schweizer Politik auf, nun schnell sichtbare Signale zu senden, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dazu gehörten ein Stopp bei neuen Regulierungsprojekten und eine Modernisierung des Preisfestsetzungsmechanismus für innovative Therapien.
Mittelfristig brauche es eine umfassende Life-Science-Strategie, die Verwaltung, Politik und Industrie gemeinsam entwickeln müssten. Ohne ein klares Zielbild für die Rolle der Pharma in Wirtschaft und Gesundheitswesen würden bestehende Blockaden bestehen bleiben. «Einfach weiter wie bisher ist keine Option», so Interpharma. Nur mit konstruktiven Lösungen lasse sich der Wachstumsmotor Pharma erhalten.
(AWP)