An der Ölpipeline Druschba aus Russland ist dem polnischen Betreiber PERN zufolge ein Leck aufgetreten. Dieses sei am Dienstagabend entdeckt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es wurde in einem Abschnitt der Leitung etwa 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt entdeckt. Das Leck ist nach polnischen Angaben wohl nicht auf Sabotage zurückzuführen. Ursache sei eher eine unbeabsichtigte Beschädigung, sagte der für die Energie-Infrastruktur zuständige Vertreter Mateusz Berger in einem Telefonat der Nachrichtenagentur Reuters.

Der staatliche russische Pipeline-Betreiber Transneft teilte nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax mit, vom polnischen Betreiber PERN über ein Leck an der Ölpipeline informiert worden zu sein. Wie lange eine Reparatur dauere, sei nicht gesagt worden. Transneft pumpe weiter Öl in Richtung Polen.

Die Druschba-Ölpipeline ist eine der grössten der Welt und liefert russisches Öl in weite Teile Mitteleuropas - darunter nach Deutschland, Polen, Weissrussland, Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Österreich. Der Name der Pipeline bedeutet "Freundschaft" auf Russisch. Sie versorgt auch die ostdeutsche Raffinerie Schwedt, die sich mehrheitlich in der Hand des russischen Eigentümers Rosneft befindet. Deutschland will ab Jahresende kein russisches Öl mehr nutzen.

Die zweite Leitung der Pipeline funktioniert den Angaben zufolge normal. Dies gelte auch für andere Bereiche der PERN-Infrastruktur. "Zum jetzigen Zeitpunkt handeln alle PERN-Dienste (Technik, Betrieb, Werksfeuerwehr und Umweltschutz) nach den für diese Art von Situation vorgesehenen Algorithmen", so der Betreiber.

Eine Sprecherin des tschechischen Pipeline-Betreibers MERO sagte, man habe bislang keine Veränderungen bei den Durchflüssen in die Tschechische Republik festgestellt.

(Reuters)