Der zum Wolfsburger Autokonzern gehörende Sportwagenbauer Porsche übernimmt das von der israelischen Intel-Tochter entwickelte System Mobileye Super-Vision, das automatisiertes Fahren ermöglicht. Porsche hat damit eine Vorreiterrolle; die Technik soll später auch von anderen Fahrzeugmarken des Konzerns genutzt werden. Mit Mobileye arbeitet bereits die Software-Tochter Cariad zusammen, die Volkswagen organisatorisch und personell gerade neu aufstellt.

"Mobileye gehört zu den weltweit führenden Anbietern von automatisierten Fahrfunktionen. Damit treiben wir unsere Strategie des modernen, sportlichen Luxus weiter voran", erklärte am Dienstag Porsche-Chef Oliver-Blume, der zugleich Konzernchef von Volkswagen ist. Das Mobileye-System werde von hauseigenen Spezialisten an die Fahrzeuge des Stuttgarter Autobauers angepasst. "Wir freuen uns, mit Porsche zusammenzuarbeiten, um Kunden weltweit die nächste Generation der Fahrtechnologie zur Verfügung zu stellen", sagte Amnon Shashua, Präsident und CEO von Mobileye.

In den allermeisten Situationen würden Fahrer ihren Wagen auch künftig selbst steuern wollen, sagte Porsche-Entwicklungschef Michael Steiner, der diesen Bereich auch im Konzern leitet. Doch gebe es Aspekte des teilautonomen Fahrens, die für Porsche interessant seien, etwa die Möglichkeit, im Stau die Hände nicht ständig am Lenkrad halten zu müssen. Mit Mobileye können Autos vorgegebenen Routen folgen, selbsttätig ein- und ausscheren sowie langsamere Fahrzeuge auf mehrspurigen Strassen automatisch überholen. Elf Kameras und eine unterstützende Radarerkennung überwachen die Umgebung des Fahrzeugs. Kern ist ein Hochleistungschip (EyeQ6), der die Assistenzfunktionen mit Hilfe künstlicher Intelligenz steuert.

Beim automatisierten Fahren kooperiert Volkswagen bereits mit dem Zulieferer Bosch, dem US-Chiphersteller Qualcomm sowie in China mit dem Softwarespezialisten Horizon Robotics.

(Reuters)