Die Aktien von Cosmo schiessen am Mittwoch 23 Prozent in die Höhe und kosten neu über 80 Franken. Am Vortag waren sie bei 65,50 Franken aus dem Handel gegangen. Die Kursbilanz seit Januar beträgt bisher lediglich +2,8 Prozent. 

Der Pharmakonzern hatte vorbörslich neue Studiendaten zum Haarausfallmittel Clascoterone präsentiert, welche «bahnbrechende Ergebnisse» lieferten. Im Communiqué ist von einem «potenziellen ersten grossen therapeutischen Durchbruch» in der Behandlung von Haarausfall seit mehr als drei Jahrzehnten die Rede. Der Wirkstoff ist der erste dieser Art, der auf die biologische Ursache des männlichen Haarausfalls abziele. 

Clascoterone habe zu einer relativen Verbesserung der Haaranzahl um 539 Prozent und 168 Prozent gegenüber dem Placebo-Mittel geführt, heisst es in der Mitteilung. Cosmo will nun bis im Frühling 2026 die erforderliche zwölfmonatige Sicherheitsnachbeobachtung abschliessen. Danach sei geplant, umgehend parallele Zulassungsanträge in den USA und in Europa zu stellen.

Derzeit liegen ausschliesslich Kaufempfehlungen für die Aktie vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 98 Franken weit über dem aktuellen Kursniveau. Die Empfehlungen der Analysten wurden alle seit Juli dieses Jahres angepasst und sind damit aktuell.

Nicolas Pauillac von Kepler Cheuvreux ist einer der abdeckenden Experten. Er hatte das Kursziel im Juli erhöht, von 100 auf 101 Franken. Seine Kaufempfehlung begründet er insbesondere mit einer Verbesserung der Marktstimmung sowie den bevorstehenden Ergebnissen der Phase III von Breezula, die er als wichtigsten kurzfristigen Katalysator betrachtet. 

Geduld der Anleger gefragt

Solch «bahnbrechende Ergebnisse» wie die heutigen sind auch dringend nötig. Die Aktien haben nicht gerade rosige Zeiten hinter sich: In den letzten zehn Jahren haben sie mehr als 60 Prozent eingebüsst, während die Gesamtmärkte um etwa denselben Prozentsatz gestiegen sind.

Cosmo-Anleger brauchen vor allem Geduld und müssen auf Forschungserfolge hoffen. Sollten diese eintreffen, warten Milliardenumsätze im riesigen Markt auf den Konzern. Weltweit leiden laut Angaben von Cosmo 1,2 bis 2 Milliarden Männer an Haarausfall.

Das Management in Lugano und Dublin scheint jedoch nach wie vor zuversichtlich. Bis 2030 will Cosmo jährlich 39 Prozent wachsen und einen Umsatz von 480 Millionen Euro erzielen sowie einen Ebitda von 195 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon sollen neue Produkte bringen, während das restliche Wachstum weitgehend durch das bereits bestehende Kerngeschäft getrieben werden soll.

Auch für das Gesamtjahr hatte der Pharmakonzern seine Prognose angehoben. Der Ebitda soll nicht wie zuvor zwischen 1 und 3 Millionen Euro zu stehen kommen, sondern bei 5,5 bis 7,5 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz wird nach wie vor bei 102 bis 107 Millionen Euro erwartet.

(cash)