Am Donnerstag stieg der Preis für den richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat bis auf knapp 50 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist der höchste Preis seit Anfang April. Allein am Donnerstag legte der Preis um mehr als 20 Prozent zu. Am Markt wurden vor allem zwei Gründe für die jüngsten Preisanstiege genannt. Zum einen gab es in den vergangenen Tagen Berichte über Wartungsarbeiten an mehreren norwegischen Erdgasanlagen. Norwegen ist mittlerweile einer der wichtigsten Erdgaslieferanten für Europa.
Zum anderen wurde auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verwiesen, wonach das niederländische Gasfeld bei Groningen im Herbst dauerhaft geschlossen werden soll. Der Plan ist nicht neu, die Umsetzung wurde aber später erwartet. Zuletzt war die Rede von einer Schliessung bis spätestens Oktober 2024. Hintergrund der Schliessung sind Erdbeben, die auf die Gasförderung zurückgeführt werden.
Der Preis für europäisches Erdgas hat eine drastische Berg- und Talfahrt hinter sich. Im vergangenen Jahr hatte sich der Energieträger massiv verteuert. Ursache war der russische Krieg gegen die Ukraine, in dessen Folge russische Erdgaslieferungen nach Europa ausblieben. In der Spitze wurden Gaspreise von mehr als 300 Euro je MWh gezahlt.
Mit dem Bezug aus anderen Quellen und dem Kauf von Flüssiggas sind die Gaspreise aber wieder deutlich gefallen. Hinzu kamen milde Wintertemperaturen und Einsparungen seitens der Haushalte und Unternehmen. Zuletzt hat jedoch das warme und trockene Wetter für einen höheren Energieverbrauch gesorgt, etwa über Klimaanlagen. Hinzu kommen Sorgen, dass der Energiehunger Chinas und damit auch die Gasnachfrage der Volksrepublik steigen könnte.
(AWP)
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"Am Donnerstagmorgen stiegen die Benchmark-Kontrakte für den kommenden Monat um bis zu 30 % auf 49 Euro. Die mehrwöchige ABZOCK-RALLYE hat zu einem Anstieg von 112 % geführt.
Der höhere Druck ist auf die Aussicht auf eine Verknappung der Lieferungen zurückzuführen, da die Wartungsarbeiten an großen norwegischen Anlagen bis Juli andauern. Es gibt auch Befürchtungen, dass ein heißer Sommer den Kühlbedarf erhöhen könnte, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führen würde.
James Waddell, Leiter für europäisches Gas und globales LNG beim Beratungsunternehmen Energy Aspects Ltd., sagte gegenüber Bloomberg, dass Bedenken hinsichtlich der europäischen LNG-Lieferungen und norwegischen Ausfälle „die physischen Auslöser waren“. Er fügte hinzu:
„Aber wir müssen bedenken, dass ein großer Teil des Marktes zu Beginn dieses Monats Short-Positionen hatte und Preiserhöhungen Stop-Outs ausgelöst haben, wodurch der Preis noch weiter in die Höhe getrieben wurde.“"
EU NatGas Spikes Again, This Time On Report Europe's Largest Gas Field Set To Close
BY TYLER DURDEN
THURSDAY, JUN 15, 2023 - 04:25 PM
Die einen leiden, die anderen kassieren
"Seit in Europa Anfang der 2000er-Jahre die Gasmärkte liberalisiert wurden, wird der Preis für den Rohstoff Gas de facto ständig an der niederländischen TTF-Börse festgelegt – nicht durch realen Austausch von Gasflaschen, klar, sondern virtuell, wie das an Finanzmärkten so üblich ist. Da wird auf Termin gekauft und verkauft. Was an sich erst mal gut war, weil sich Abnehmer so vor Kursschwankungen schützen können. Allerdings wird dieses Handeln mit Derivativen mittlerweile ganz anders genutzt: zur Spekulation darauf, wie sich die Preise künftig entwickeln – und nicht als Selbstzweck, sondern um mit virtuellen Käufen und Verkäufen schnellen Gewinn zu machen. Finanzcasino, Abteilung Gas."
Finanzcasino, Abteilung Gas
Eine Kolumne von Thomas Fricke
Ob Energiekrise oder Rekordinflation – zu den derzeitigen Preis-Schocks trägt auch die schwer erträgliche Spekulation auf virtuellen Rohstoffmärkten bei. Höchste Zeit zum Gegensteuern.
14.10.2022, 16.28 Uhr
Europäische Heuchelei in der aktuellen Energiekrise
"Im Einklang mit den üblichen neoliberalen Prinzipien hat die EU den europäischen Markt privatisiert und liberalisiert
von Energie, Gründung der Amsterdamer TTF-Erdgasbörse und der Strombörse
Leipzig EER.
Die Preisnotierungsregeln wurden so formuliert, dass sie den größtmöglichen Gewinn begünstigen
Spekulanten. Wir meinen damit die Grenzpreisregel und die Möglichkeit des Börsenhandels
virtuelle Energiekontingente oder Energiemengen, die nicht tatsächlich denjenigen gehören, die sie verkauft haben, die es verkauft haben
Steigen Sie um das Zehnfache der angegebenen Energiemenge, WOBEI DIE BETRÄGE DEM 10- BIS 15-FACHEN DER TATSÄCHLICHEN ENERGIEMENGE ENTSPRECHEN
Energie, die von den Erzeugern bereitgestellt wird.
Diese typischen Regeln der Finanzspekulation haben die Folgen von Situationen verschärft
„negativ“ für den Energiemarkt."
Le ipocrisie ambientali dell’Unione Europea
TUTTI I DANNI AMBIENTALI DELL'UNIONE EUROPEA
L'inquinamento generato dll'Unione Europea
di Davide Gionco