Unter den insgesamt 873 befragten Immobilienmarktexperten aus der ganzen Schweiz sei der Optimismus hinsichtlich der Preisentwicklung von Wohneigentum verflogen, schreibt Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) in der am Mittwoch veröffentlichten halbjährlichen Umfrage.

Der von FPRE erhobene Preiserwartungsindex für Eigentumswohnungen liegt demnach im Herbst 2023 bei -9,1 Punkten, derjenige von Einfamilienhäusern bei +1,8 Punkten. Für Eigentumswohnungen sei dies der tiefste Wert seit Frühling 2020 (-16,0 Pkte) und für Einfamilienhäuser sogar seit Frühling 2017 (+0,4).

Bei Eigentumswohnungen geht laut den Angaben eine Mehrheit (58 Prozent) von stabilen Preisen in den kommenden 12 Monaten aus, 16 Prozent erwarten steigende oder stark steigende und 25 Prozent tiefere Preise. Bei Einfamilienhäusern erwarten ebenfalls 58 Prozent stabile Preise, während 22 Prozent höhere und 21 Prozent tiefere Preise prognostizieren. Die Umfrage wurde zwischen Mitte und Ende Oktober 2023 durchgeführt.

Bei den Wohnungsmieten ist der Index auf aktuell +68,3 Punkten von +80,8 Punkten im Frühling 2023 gesunken, was aber weiterhin deutlich über dem Mittelwert der vergangenen 10 Jahre (-2,2) liegt. 69 Prozent der Teilnehmenden erwarten für die nächsten 12 Monate steigende, 28 Prozent stagnierende und 3 Prozent tiefere Mieten. Als Preistreiber erwähnten die Befragten das knappe Angebot, die Zuwanderung und die allgemeine Teuerung.

Negative Erwartungen bei Renditeimmobilien und Büromieten

Bei den Mehrfamilienhäusern habe sich die Einschätzung für die Wertentwicklung weiter eingetrübt, schreibt FPRE. Der entsprechende Index fiel auf aktuell -33,7 von -7,3 Punkten im Frühling und damit auf den tiefsten Wert seit 1996. In diesem Segment mache sich der Zinsanstieg besonders deutlich bemerkbar, heisst es. Dabei ist der Index für Mehrfamilienhäuser in den Regionen Basel (-57,6 Punkte), Jura (-49,0) und Ostschweiz (-42,0) am negativsten.

Auch der Preiserwartungsindex für Büromieten war mit einem Stand von -34,7 Punkten tiefer als vor sechs Monaten (-19,7). Und auch bei den Transaktionspreisen von Büro- und Geschäftshäusern wurde die Einschätzung pessimistischer: Der entsprechende Index lag in der jüngsten Umfrage bei -54,2 Punkten (-38,6).

(AWP)