Im dritten Quartal seien die Preise für Häuser um 0,3 Prozent und für Wohnungen um 1,1 Prozent gestiegen, teilte RealAdvisor am Dienstag mit. Allerdings sei die Dynamik regional unterschiedlich. In den meisten grösseren Städten stiegen laut den Angaben die Wohnungspreise, vor allem in Neuenburg (+1,9 Prozent), Sitten (+1,7 Prozent) und Biel (+1,5 Prozent). St. Gallen verzeichnete dagegen einen leichten Rückgang (-1 Prozent).
Obwohl die Nachfrage in den städtischen Zentren weiterhin stark sei, hätten die preisgünstigeren und kleineren Märkte in den letzten drei Monaten ein stärkeres Preiswachstum bei Wohnungen verzeichnet. Auf kantonaler Ebene würden ähnliche Trends beobachtet: Neuenburg (+1,9 Prozent), das Wallis (+1,8 Prozent) und der Jura (+1,6 Prozent) führten die Entwicklung an. Dagegen gab es in der Waadt (-0,1 Prozent), Appenzell Ausserrhoden (-0,4 Prozent) und St. Gallen (-0,5 Prozent) leichte Rückgänge.
Bei den Einfamilienhäusern sei die Entwicklung uneinheitlicher. In den grossen Agglomerationen der Romandie wie Genf (-0,1 Prozent), Freiburg (-0,1 Prozent) und Lausanne (-0,4 Prozent) sanken die Preise. Dagegen stiegen sie in Winterthur (+0,9 Prozent) und Neuenburg (+0,9 Prozent), gefolgt von Zürich (+0,6 Prozent) am stärksten.
Auf kantonaler Ebene war das stärkste Preiswachstum bei Einfamilienhäusern in Appenzell Innerrhoden (+2,4 Prozent), Obwalden (+2,1 Prozent) und Appenzell Ausserrhoden (+2,0 Prozent) zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu verzeichneten Kantone wie Waadt (-0,8 Prozent), Basel-Stadt (-0,2 Prozent) und Freiburg (-0,1 Prozent) leichte Rückgänge.
Transaktionsvolumen sinkt
Trotz steigender Preise erreichte das Transaktionsvolumen den niedrigsten Stand seit 2017 und lag um 10 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt, wie die Immobilienplattform weiter mitteilte. Dieser Rückgang sei in erster Linie auf den Anstieg der Zinssätze zu Beginn des Jahres 2023 zurückzuführen.
Mit dem jüngsten Zinsrückgang sei jedoch in den kommenden Monaten mit einer Erholung der Transaktionen zu rechnen. Das Preiswachstum werde durch die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 0,25 Prozentpunkte unterstützt. Denn dadurch seien die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken auf etwa 1,6 Prozent gesunken. Da weitere Zinssenkungen der SNB erwartet würden, dürfte dies die Nachfrage weiter ankurbeln und den Preisanstieg unterstützen.
Damit blieben die Aussichten für den Schweizer Immobilienmarkt positiv. Hauskäufer könnten von niedrigeren Kreditkosten profitieren, was die Nachfrage ankurbeln könnte. «Wir gehen davon aus, dass die Preise aufgrund der niedrigen Zinsen und des begrenzten Angebots weiter steigen werden», wird Jonas Wiesel, Mitbegründer von RealAdvisor, in der Mitteilung zitiert.
RealAdvisor wurde 2017 gegründet und beschäftigt laut eigenen Angaben rund 60 Mitarbeitende. Über die Plattform werden jährlich mehr als 500'000 Immobilienbewertungen durchgeführt.
(AWP)