Sonntags Zeitung

US-ZÖLLE I: Monika Rühl, Direktorin des Dachverbands der Schweizer Wirtschaft Economiesuisse, empfiehlt in den Zoll-Verhandlungen mit den USA Fantasie. «Wir wissen nicht, was es zusätzlich braucht, damit der amerikanische Präsident (einem Deal) zustimmt», sagte sie in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Trumps Verhalten sei schlicht nicht vorhersehbar. «Darum darf und muss man kreativ sein und Lösungen prüfen, die wir in unserem gutschweizerischen Ansatz sonst nicht vorschlagen würden.» Sie bezog dies unter anderem auch auf die Idee, dass die Lufthansa Boeing-Käufe über die Schweiz abwickeln könnte. Mehr Importe von Rindfleisch aus den USA sieht sie nicht als sinnvollen Weg, um die Handelsbilanz mit den USA ausgeglichener zu gestalten. Dazu sei die Bevölkerung der Schweiz zu klein, auch wenn jeder Einwohner hierzulande täglich ein amerikanisches Steak essen würde. (SoZ; S.12,13)

NZZ am Sonntag

US-ZÖLLE II: Ex-Botschafter Thomas Borer könnte sich nach Informationen der «NZZ am Sonntag» mit Seco-Chefin Helene Budliger Artieda über ein mögliches Angebot der Schweiz für die USA ausgetauscht haben. Die Staatssekretärin stehe unter anderem mit Borer in Kontakt, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) der Zeitung zufolge mit. Wie detailliert der Austausch war, blieb jedoch offen. Der Nachrichtenagentur Bloomberg habe Borer eine Strategie als Idee des Bundesrats präsentiert, schrieb die Zeitung. Die Pläne habe er und sein Team erarbeitet und mit «wichtigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik» verfeinert, sagte Borer der Zeitung. Den Plänen des Bundesrats scheinen sie laut dem £Artikel zumindest sehr nahezukommen. (NZZaS; S. 1,31,33)

Sonntags Blick

US-ZÖLLE III: US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben von «SonntagsBlick» eine direkte Geldforderung an Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter gestellt. Beim Telefonat am 31. Juli sprach Trump die Finanzministerin auf die 600 Milliarden Dollar Investitionen der Europäischen Union an, wie die Zeitung mit Verweis auf gut unterrichtete Quellen schrieb. Er fasste die Gelder demnach nicht als Investition, sondern als Geschenk auf. Trump habe gefragt, was die Schweiz ihm zahle. Zudem soll sich der Präsident herablassend über seine eigenen Minister geäussert haben. Das Telefonat habe, anders als zunächst angenommen, nicht Keller-Sutter, sondern der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer initiiert. Der Sprecher von Keller-Sutter wollte die Angelegenheit nicht kommentieren, wie «SonntagsBlick» schrieb. (SoBli)

Agefi

US-ZÖLLE IV: Der CEO des Generikahersteller Sandoz, Richard Saynor, plant vorerst keine Produktionsstätte in den USA. «Nein, im Moment nicht, auch nicht bei Zöllen von 250 Prozent», sagte er in einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Agefi» (Ausgabe Samstag) auf eine entsprechende Frage. Der amerikanische Markt sei zu unsicher und dysfunktional. Wenn er auch nicht direkt mit dem US-Präsidenten telefoniere, stehe sein Unternehmen doch in stetem Kontakt mit der US-Administration. Der Dialog sei zudem besser als unter früheren Präsidenten. (Agefi; S. 2, 3)

NZZ am Sonntag

WEF: Peter Brabeck-Letmathes Rücktritt als Stiftungsratspräsident des WEF erfolgte offenbar nicht in Minne. Vielmehr sei er aus Protest gegen die Einigung des WEF mit Klaus Schwab aus dem Gremium zurückgetreten, heisst es in einem Artikel der «NZZ am Sonntag», welche mit Brabeck-Letmathe gesprochen hat. Am Freitag gab das WEF nach monatelangem Streit bekannt, dass der Stiftungsrat und der WEF-Gründer Schwab ihre Differenzen beigelegt hätten. Schwab und seine Frau wurden von den Vorwürfen wegen finanzieller Unregelmässigkeiten entlastet. Im Gegenzug verzichte Schwab auf eine offizielle Rolle beim WEF und ziehe seine Klagen zurück. Er sei nicht der richtige Mann für ein Abkommen mit Schwab, wird in dem Artikel Brabeck zitiert. «Gewisse Kompromisse sind nicht mit meinen Wertvorstellungen und meinem Gefühl von Integrität vereinbar.»

NZZ am Sonntag

KERNKRAFT: Vertretungen der Wirtschaft haben laut der «NZZ am Sonntag» das Ende des AKW-Neubauverbots gefordert. Das vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse initiierte Komitee unterstützt die entsprechenden Pläne des Bundesrats, wie die Zeitung schrieb. Das dazu verfasste Schreiben will es demnach noch im August veröffentlichen. Prominenteste Stimme der über 200 Unterzeichnenden sei die Chefin des Industriekonzerns Sulzer, Suzanne Thoma. Einst hatte sie als Chefin des Stromkonzerns BKW das AKW Mühleberg stillgelegt. Ihrer Auffassung nach ist eine grundsätzliche Neubewertung der Kernkraft nötig. (NZZaS; S. 37)

Sonntags Zeitung

UMWELTSCHUTZ: Bei zwei CO2-Kompensationsprojekten der Schweiz in Ghana und Thailand sind laut der «SonntagsZeitung» Zweifel aufgekommen. Berichte im Auftrag des Bundes stellen infrage, ob die Projekte Emissionen überhaupt wirkungsvoll ausgleichen, wie die Zeitung schrieb. In Bangkok wären wohl auch ohne Schweizer Hilfe Elektrobusse eingeführt worden. Zudem sei die thailändische Stromproduktion höchst umweltschädlich und die zugrundeliegenden Berechnungen fragwürdig. In Ghana habe ein Projekt zum klimaschonenden Reisanbau Mängel bei der Messung und Transparenz aufgewiesen. Das Umweltdepartement behalte sich vor, Projekte zu sistieren, sollten sie die regelmässig überprüften, hohen Standards nicht erfüllen, teilte es der «SonntagsZeitung» mit. (SoZ; S. 5)

Sonntags Zeitung

US-SPENDENAUFRUF: Das Team von US-Präsident Donald Trump hat nach Informationen der «SonntagsZeitung» trotz einem Verbot Spendenaufrufe an Schweizer E-Mail-Adressen geschickt. In einem Mail sei zum Beispiel eine goldene Trump-Card angeboten worden, wie die Zeitung schrieb. Klicke man weiter, lande man auf der Fundraising-Plattform Win Red der Republikanischen Partei. Solche Gelder dürften nicht einmal angeworben werden, schrieb die Zeitung mit Verweis auf die US-Bundeswahlkommission. Das US-Gesetz verbiete zudem direkte und indirekte Spenden von Ausländerinnen und Ausländern an Personen, die an Wahlen in den USA teilnehmen. Beiträge an politische Organisationen seien auch nicht erlaubt. Eine Anfrage der «SonntagsZeitung» bei Win Red sei unbeantwortet geblieben. (SoZ; S. 15)

(AWP)