Die Produzentenpreise im Euro-Raum sind im Mai weiter gefallen, aber nicht mehr so schnell wie in den Vormonaten. In der Industrie sanken sie um 0,6 Prozent im Vergleich zum April, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Minus von 2,2 Prozent im April und minus 1,7 Prozent im März.
Auch im Mai wirkten die Energiepreise dämpfend. Doch mit 2,1 Prozent war der Rückgang nicht mehr so stark wie noch im April, als sie um 7,8 Prozent nach unten gingen. Die Herstellerpreise für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen stagnierten, jene für Vorleistungsgüter sanken um 0,1 Prozent.
Die Preise gelten ab Werk, also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel gelangen. Sie können somit als frühe Signalgeber für den Verlauf der Verbraucherpreise dienen. Diese waren zuletzt um 2,0 Prozent im Euroraum gestiegen, womit das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) exakt erreicht wurde.
Laut EZB-Chefin Christine Lagarde herrscht damit Stabilität an der Preisfront. Die Zentralbank hat den Leitzins seit Juni 2024 bereits um zwei volle Prozentpunkte gesenkt - auf zuletzt 2,0 Prozent. Anleger rechnen damit, dass die EZB auf der Juli-Sitzung die Füsse stillhalten wird, um dann womöglich im September noch einen Schritt nach unten zu gehen.
(Reuters)