In der Industrie fielen sie um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet, nach einem Minus von 1,7 Prozent im März.

Hauptgrund für die Entwicklung: Die Energiepreise sanken im April um 7,7 Prozent, nach minus 5,8 Prozent im Vormonat. Die Herstellerpreise für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen stagnierten dagegen, jene für Vorleistungsgüter sanken um 0,1 Prozent.

Die Preise gelten ab Werk, also bevor die Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Sie können somit als frühe Hinweisgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise dienen. Diese waren zuletzt nur noch um 1,9 Prozent im Euroraum gestiegen, womit das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent unterschritten wurde.

Die Währungshüter dürften angesichts des deutlich abgeflauten Preisdrucks die Gelegenheit nutzen, den Leitzins auf der laufenden Sitzung des EZB-Rats weiter zu senken. Von Reuters befragte Experten rechnen damit, dass der für den Finanzmarkt relevante Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt wird. Es wäre die achte Zinssenkung seit Mitte 2024.

(Reuters)