Vor dem mit Spannung erwarteten Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump am Sonntag setzt Russland seine Angriffe fort und droht mit einer Fortsetzung des Krieges. Trump will Selenskyj am Sonntagabend europäischer Zeit in Florida empfangen, um Wege zur Beendigung des Krieges zu beraten, den Putin vor fast vier Jahren mit einer umfassenden Invasion begonnen hatte. Knackpunkte sind unter anderem die russischen Forderungen nach der Einverleibung des gesamten Donbass im Osten der Ukraine und die Übernahme des AKW Saporischschja.
Selenskyj kündigte an, er wolle bei dem Treffen in Trumps Residenz in Florida unter anderem über das Schicksal der Industrieregion Donbass und die Zukunft des grössten europäischen Kernkraftwerks Saporischschja sprechen. «Viel kann erreicht werden vor Neujahr», schrieb er auf X. Für Frieden sei aber die starke Unterstützung von Kiews Verbündeten nötig.
Der ukrainische Präsident und seine Delegation trafen am späten Samstagabend in Florida ein, wie der stellvertretende ukrainische Aussenminister Serhij Kyslyzja auf X mitteilte. «Guten Abend, Florida!», schrieb Kyslyzja und teilte dazu das Foto eines Flugzeugs, auf dessen Rumpf der Nachname des US-Präsidenten prangte.
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, alle Ziele in der Ukraine würden militärisch erreicht, sollte die Regierung in Kiew keine friedliche Lösung des Konflikts anstreben. Seine Äusserungen folgten auf einen massiven russischen Drohnen- und Raketenangriff. Daraufhin hatte Selenskyj erklärt, Russland demonstriere seinen Willen, den Krieg fortzusetzen. Am Sonntag meldete das Verteidigungsministerium in Moskau die Einnahme von weiteren Ortschaften in den Regionen Donezk und Saporischschja.
Selenskyj will sich nach dem Treffen mit Trump mit europäischen Staats- und Regierungschefs beraten. Kiew strebe damit eine stärkere Position an, um eine Verschleppung des Krieges durch Russland zu verhindern, teilte Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Er habe bereits mit mehreren Partnern der Ukraine gesprochen, um die Prioritäten auf diplomatischem Wege abzustimmen. «Morgen, nach dem Treffen mit Präsident Trump, werden wir die Gespräche fortsetzen», heisst es in dem Beitrag.
(Reuters)
