Die grösste australische Fluggesellschaft Qantas Airways QAN.AX ist wegen der rechtswidrigen Entlassung von 1800 Mitarbeitern während der Covid-19-Pandemie zu einer Geldstrafe von 58,64 Millionen Dollar verurteilt worden. Dies entschied ein Bundesgericht am Montag. Die Strafe liegt nahe am gesetzlichen Höchstmass. Richter Michael Lee erklärte in seiner Urteilsbegründung, die Strafe müsse so hoch sein, dass sie «nicht als Teil der üblichen Geschäftskosten angesehen werden kann». Es gehe darum, eine «echte Abschreckung» für grosse börsennotierte Unternehmen zu erreichen, die versucht sein könnten, gesetzeswidriges Verhalten in Kauf zu nehmen.

Die Transportarbeitergewerkschaft hatte die Klage im Namen der Bodenverkehrsmitarbeiter eingereicht, die während der Pandemie entlassen und durch Vertragsarbeiter ersetzt worden waren. Von der Geldstrafe sollen dem Urteil zufolge 32,58 Millionen Dollar an die Gewerkschaft fliessen. Die Entscheidung ergeht rund neun Monate, nachdem sich Qantas und die Gewerkschaft bereits auf eine Entschädigungszahlung in Höhe von 78,19 Millionen Dollar für die entlassenen Mitarbeiter geeinigt hatten. Die Qantas-Aktie gab im frühen Handel leicht um 0,13 Prozent nach. 

(Reuters)