Denn die Beruhigung an der Zollfront bedeute nicht, dass der Exportsektor sofort wieder durchstarte, heisst es von der Raiffeisen am Dienstag in einem Communiqué. So bleibe die Belastung mit einem «Strafzoll» von 15 Prozent hoch. Dazu kämen der starke Franken sowie hohe Strompreise, zudem bremse eine schwache Nachfrage aus Europa die Industrie. Für 2026 sehen die Ökonomen ein Wachstum von 1,0 Prozent. 

Als Stütze der Konjunktur erweise sich indes die Nachfrage im Inland. Der private Konsum profitiere von Zuwanderung und gestiegenen Reallöhnen. Gleichzeitig dürfte die Inflation mit erwarteten 0,5 Prozent tief bleiben. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde daher den Leitzins das ganze Jahr unverändert bei 0,0 Prozent belassen, so Raiffeisen.

Am Arbeitsmarkt habe sich die Lage derweil stabilisiert. Die Arbeitslosenquote sei in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, bleibe aber mit voraussichtlich unter 3,5 Prozent moderat. Der Personalabbau in der Industrie dürfte sich nach der Zoll-Einigung verlangsamen, so die Meinung der Raiffeisen-Ökonomen.

«Die Schweizer Wirtschaft bleibt trotz Gegenwind stabil, grössere Rückschläge sind nicht zu erwarten», fasst Chefökonom Fredy Hasenmaile zusammen.

(AWP)