Automobile gehörten in den letzten Jahren zu den besten Investments überhaupt. Wie der Chart rechts zeigt, hat die Wertsteigerung edler Oldtimer auch die Performance des globalen Aktienmarktes bei Weitem überholt. Als Marke hat Ferrari eindeutig die Nase vorn. Die Sportwagen aus dem italienischen Maranello sind in den letzten Jahren zu Renditeperlen von mehreren Hundert Prozent geworden.

Ein Ferrari für 32,1 Millionen Euro

Bestes Beispiel ist der Ferrari 335 S Scaglietti (Bild oben). Von diesem Rennwagen wurden nur vier Exemplare gebaut. Ein Unbekannter aus den USA bot für den Ferrari mit Baujahr 1957 im Februar 2016 die Rekordsumme von 32,1 Millionen Euro. Mit dem Wagen wurden zahlreiche Rennen bestritten, am Steuer sassen mehrere Grand-Prix-Legenden wie etwa Mike Hawthorne.

Wertentwicklung historischer Autos (rot) im Vergleich mit dem weltweiten Aktienmarkt in den letzten fünf Jahren.
Quelle: Historic Automobil Group International (HAGI)

Aber auch von Porsche, Maserati oder Aston Martin gibt es einige sehr begehrte Modelle. Allen gemeinsam ist, dass sie in kleinen Serien mit viel Handarbeit gebaut wurden und häufig bei Wettbewerben zum Einsatz kamen.

Ähnlich wie bei Kunst- oder anderen Sachanlagen hat sich der Automarkt im laufenden Jahr etwas beruhigt. Auf Auktionen werden nur noch für absolute Raritäten neue Rekordpreise bezahlt. Für Sammler könnte es eine Chance sein, wenn etwas Luft aus diesem heiss gelaufenen Markt entweicht. Mehr denn je gilt bei solchen Benzin- und Motor-Investments: Die Leidenschaft gehört unbedingt dazu.
 

Maserati A6G 2000


Quelle: Rex Grey / Wikimedia/CC-BY-SA-2.0

Maserati produzierte über eine Zeitspanne von zwei Jahren 60 Fahrzeuge des Typs A6G - umgesetzt von verschiedenen Karosseriewerkstätten. In der Ausführung von Zagato gilt der Wagen vielen Liebhabern als «sexiest car ever». Der Zwei-Liter-Motor bringt 150 PS auf die Strasse und bis zu 210 Stundenkilometer auf den Tacho. Der Maserati konnte es locker mit den schnellsten Ferrari aufnehmen - und hatte doch die Aura eines Gentleman-Wagens. Wenn einer dieser 50er-Jahre-Klassiker auf den Markt kommt, variieren die Preise zwischen 700'000 und 4,5 Millionen Euro - je nach Ausstattung und Zustand. 

 

Aston Martin DB4 Zagato


Quelle: Rex Grey / Wikimedia/CC-BY-2.0

Aus heutiger Sicht tönt es absurd, aber dieser Aston Martin war in den 1960er-Jahren ein Misserfolg. Für die Rennstrecke zu gross und den Ferraris unterlegen, war die Kombination aus britischer Technik und italienischer Karosserie auch zu teuer. Begehrt wurden die schicken Autos erst in den 80er- und 90er-Jahren, bevor sie an Auktionen zu gesuchten Klassikern aufstiegen. Bei einer Versteigerung in New York im Dezember 2015 wurden 14,3 Millionen Dollar für einen DB4 geboten.

 

Porsche 356 A 1600 Speedster


Quelle: Spanish Coches / Wikimedia/CC-BY-2.0

Der 356er gilt als erstes Serienmodell von Porsche. Die Produktion begann in den späten 40er-Jahren und dauerte bis 1965. Schnell wurde die Silhouette stilbildend im Sportwagendesign. Dem 356er-Charme erlag auch Schauspieler James Dean. Er nahm mit dem Porsche an Rennen teil. Mit bloss 60 PS in der Basisversion war man damals bereits auf der Überholspur. Dank der leichten Aluminiumkarosserie bringt der 356er nicht einmal 1000 Kilogramm auf die Waage. Zur heute begehrtesten Serie gehören die A-Modelle, die 21'000-mal zu Preisen von damals 11'400 bis 15'800 D-Mark verkauft wurden. Heute kosten sie rund eine halbe Million Euro.

 

Citroën 2CV Sahara


Quelle: Olivier Payan / Wikimedia/CC-BY-SA-3.0

Der «Deux Chevaux» mit Allradantrieb ist der Beweis, dass nicht nur Sportwagen zu begehrten Oldtimern werden können. Das Modell mit zwei Motoren (2 x 12,5 PS) wurde unter anderem von der Schweizer Post als Zustellwagen genutzt. In den 1960er-Jahren baute Citroën knapp 700 dieser «Enten» und verkaufte sie für umgerechnet 2000 Euro. 2012 erzielte eine Sahara-Ente an einer Auktion 110'000 Euro. Ersatzteile für diesen Paradiesvogel sind fast keine mehr zu haben, leider.

 

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