Der europäische Bonitätsprüfer erklärte am Samstag, seine bisher an die USA vergebene zweitbeste Note "AA" werde auf eine mögliche Senkung geprüft. Hintergrund sei die infolge zunehmender politischer Polarisierung gefährdete Zahlungsfähigkeit des Landes.

Seit den Kongresswahlen vom November einer steht die Regierung des Präsidenten Joe Biden von den Demokraten einer Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus gegenüber. Daraufhin war der in derartigen Konstellationen bereits wiederholte Streit über die Schuldenobergrenze aufgeflammt. Nach dem Erreichen der Grenze von 31,4 Billionen Dollar im Januar konnten sich beide Seiten nicht über Bedingungen einer Erhöhung einigen, so dass den USA nach Angaben von Finanzministerin Janet Yellen zum 1. Juni die Zahlungsunfähigkeit droht.

Bei den Ratingagenturen Moody's und Fitch haben die USA gegenwärtig die Spitzennote "AAA". Die Agentur Standard and Poor's (S&P) hingegen stuft wie Scope das Land mit ihrer zweitbesten Note ein, die bei S&P "AA+" lautet. Anders als nun Scope hatte sich S&P im März allerdings zuversichtlicher gezeigt, dass der Schuldenstreit beigelegt wird, und den Rating-Ausblick unverändert als "stabil" bezeichnet.

Die in Berlin ansässige Agentur Scope gilt international als fünfte bedeutende Ratingagentur nach Moody's, S&P, Fitch und DBRS.

(Reuters)