Der Ausblick sei von «Stabil» auf «Negativ» gesenkt worden, teilte S&P in der Nacht zu Mittwoch mit. Das Kreditrating wurde zunächst auf «AA-» bestätigt, wegen des negativen Ausblicks ist eine Abstufung der Bonitätsbewertung in den kommenden Monaten aber möglich.

Derzeit wird Israel von S&P mit der vierthöchsten Bewertung eingestuft. Israelische Staatsanleihen gelten damit als eine sichere Anlage. Die Abstufung des Ausblicks begründete die Ratingagentur mit der Gefahr einer Eskalation der geopolitischen Risiken und der Risiken für die Sicherheitslage in Israel selbst.

Die Experten der Ratingagentur gehen davon aus, dass fiskalpolitische Massnahmen der israelischen Regierung zur Unterstützung der privaten Haushalte und der Unternehmen sowie eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben ein höheres gesamtstaatliches Defizit zur Folge haben werden. Für den Zeitraum 2023 bis 2024 wird jetzt mit einem durchschnittlichen Defizit von 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gerechnet, nachdem zuvor 2,3 Prozent prognostiziert worden waren.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte sich weiter ausbreiten oder die Kreditbedingungen Israels negativer beeinflussen als bisher gedacht, heisst es weiter in der Mitteilung. Allerdings gehen die Experten der Ratingagentur davon aus, dass der Konflikt weiterhin auf den Gazastreifen konzentriert bleiben und nicht länger als drei bis sechs Monate andauern wird.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Ratingagentur Moody's den Ausblick der Kreditbewertung von Israel von «Stabil» auf «Negativ» gesetzt. Auch die Agentur Fitch hatte den Ausblick auf «Negativ» gesetzt. Beide Agenturen befürchten, dass der Konflikt einen längeren militärischen Einsatz erfordern wird.

(AWP)