Bis 2030 solle der Umsatz mehr als verdoppelt und zu etwa 90 Prozent mit der Rüstungsindustrie erwirtschaftet werden, sagte Vorstandschef Alexander Sagel am Donnerstag auf einem Kapitalmarkttag in Augsburg. Renk peilt bis 2030 einen Umsatz von 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro an, bei einer bereinigten operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) von mehr als 20 Prozent. Das wäre ein Ergebnis von 560 bis 640 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit). Dabei soll das Geschäft von 2028 an richtig Fahrt aufnehmen.

Für das laufende Jahr peilt die ehemalige MAN-Tochter einen Umsatz von 1,3 (2024: 1,14) Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 210 bis 230 (189) Millionen Euro ein. Die bisherigen Ziele waren ein Umsatz von zwei Milliarden Euro bis 2028 und ein bereinigtes Ebit von 300 Millionen bis 2027.

«Der Superzyklus im Verteidigungssektor und das daraus resultierende profitable Wachstum stärken nicht nur unsere Marktstellung, sondern schaffen auch die Grundlage, unser Produktportfolio über 2030 hinaus auszubauen», sagte Sagel. Zuletzt kamen knapp drei Viertel des Renk-Umsatzes aus der Rüstungsindustrie. Das Unternehmen stattet unter anderem den deutschen Kampfpanzer «Leopard 2» mit Getrieben aus. Derzeit wird die Produktion hochgefahren; in Augsburg sollen künftig mehr als 1800 Getriebe im Jahr gebaut werden; zuletzt waren es 700.

In den konkreten Planungen für 2030 sind Fusionen und Übernahmen noch nicht enthalten. «Gezielte M&A-Aktivitäten im Verteidigungsbereich» seien aber Teil der Strategie, erklärte Sagel. Im Wartungs- und Reparaturgeschäft wolle Renk zunächst nach Osteuropa expandieren. Von Renk kommen auch Getriebe für Motoren für die zivile Schifffahrt, Generatoren für Wasserkraftwerke und andere Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie Gleitlager. Ob sich das Unternehmen von Teilen des zivilen Geschäfts aktiv trennen will, blieb in der Mitteilung offen.

Grösster Renk-Aktionär ist der «Leopard 2»-Hersteller KNDS, der beim Börsengang Anfang 2024 eingestiegen war und inzwischen 15,8 Prozent hält. Volkswagen hatte Renk aus MAN ausgegliedert, als das Nutzfahrzeug-Geschäft unter dem Namen Traton an die Börse gebracht wurde, und 2020 für 700 Millionen Euro an den Finanzinvestor Triton verkauft. An der Börse wird Renk mit rund 5,75 Milliarden Euro bewertet, seit dem Börsengang hat sich der Kurs fast vervierfacht.

(Reuters)