Die Aktie von Richemont hat an der Börse seit Mitte August wieder an Fahrt gewonnen. Während viele Luxuswerte mit vorsichtigeren Konsumenten in China, nachteiligen Wechselkurseffekten und handelspolitischen Risiken zu kämpfen haben, konnte der Genfer Konzern an der Börse zulegen. Seit dem 12. August ist die Aktie von rund 130 auf aktuell 162 Franken gestiegen.

Die britische Grossbank HSBC sieht nun weiteres Potential für Richemont. Wieder einmal. Denn im laufenden Börsenjahr hat die zuständige Analystin bereits zehn Mal das Kursziel angepasst und zwei Rating-Umstufungen vorgenommen.

Am Montag erhöht sie nun ihr Kursziel zum elften Mal und zwar auf 190 von 155 Franken. Das entspricht einem Aufwärtspotential von gut 17 Prozent zum aktuellen Kurs. Die Einstufung belässt die Analystin bei «Buy». Zuvor hatten schon BNP Paribas und Bernstein 190 Franken als Preisziel ausgegeben und damit die höchste Zielmarke aller Analysten gesetzt.

Damit sieht die HSBC-Expertin ein um zwölf Prozent höheres Kurspotenzial als ihre Kollegen, die das durchschnittliche Kursziel für zwölf Monate bei 169,21 Franken veranschlagen. Von den insgesamt 31 bei Bloomberg erfassten Analysten, empfehlen 19 den Kauf der Titel, zwölf zum Halten. Kein Beobachter empfiehlt die Titel zum Verkauf.

Dass die HSBC-Analystin mit Kurssteigerungen rechnet, dürfte vor allem daran liegen, dass die Luxusgüterbranche, angeführt vom französischen Konzern LVMH, nach einem schwachen ersten Halbjahr wieder Tritt gefasst hat.

Der Umsatz von LVMH legte organisch um ein Prozent zu, wie die Quartalszahlen von Mitte Oktober zeigen. Daraufhin legte der Aktienkurs von LVMH an der Pariser Börse zweistellig zu, und zog europaweit die Luxusgüterpapiere ins Plus. Laut Beobachtern erscheinen nach den besser als erwarteten LVMH-Ergebnissen viele Sorgen der Branche - Zölle, Nachfrageschwäche in China und dergleichen - in einem anderen Licht. Analysten erwarten nun, dass der ganze Sektor im dritten Quartal besser als abschneiden wird - allen vor an Richemont, weil es beim Genfer Konzern die meisten Parallelen zu LVMH gebe.

Ob seitens HSBC eine weitere Anpassung folgt, wird sich wohl nach dem 14. November zeigen, wenn der Genfer Luxuskonzern seine Quartalsergebnisse vorlegt. 

(cash)