Die Aktien von Richemont notieren am Montagmorgen etwa 2 Prozent im Minus bei 162,50 Franken. Gewisse Anleger dürften die Gewinne vom Freitag in trockene Tücher bringen, nachdem der Kurs des Luxusgüterkonzerns am Freitag um fast 7 Prozent in die Höhe schoss. Damit summiert sich das Plus im laufenden Jahr auf 20 Prozent.

Grund für die zuvor hohen Kursavancen waren die über den Erwartungen liegenden Jahresergebnisse des Schweizer Branchenprimus. Wenig überraschend folgen heute Montag mehrere positive Analystenkommentare und Kurszielanpassungen für Richemont

Kepler Cheuvreux erhöhte das Kursziel für Richemont von 175 auf 185 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy». Das erstklassige Schmuckgeschäft des Luxusgüterkonzerns habe die Erwartungen beim organischen Umsatzwachstum im vierten Quartal übertroffen, so der zuständige Experte. Das Unternehmen habe solide Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024/25 vorgelegt - trotz der anhaltenden Schwäche im Grossraum China und der Sorgen um Nordamerika. Angesichts des unsicheren Umfelds erwartet der Experte nun einige unruhige Quartale. Eine Kaufempfehlung ist weiterhin angebracht, da sich Richemont zu einem der widerstandsfähigsten Performer in der Luxusbranche entwickelt.

Ebenfalls positiv beurteilen die Experten der UBS die Leistungen von Richemont. Die Grossbank erhöhte das Kursziel von 171 Franken auf 181 Franken. Die Einstufung lautet ebenfalls «Buy». Die guten Ergebnisse hätten einmal mehr die Führungsposition des Luxusgüterkonzerns in einer strukturell attraktiven Kategorie bestätigt, so die Bank. Zudem habe es die Vorteile der bedeutenden Umstrukturierung in den letzten Jahren sowie ihre konservative Preisstrategie der Gruppe aufgezeigt. Die Margen seien zwar leicht rückläufig gewesen und das Management habe den anhaltenden Druck durch die Rohstoffkosten bestätigt, doch dies sei allgemein erwartet worden. Richemont bleibt «Top Pick».

Etwas vorsichtiger beurteilt hingegen die Analystin von Goldman Sachs die Aussichten von Richemont. Das Kursziel erhöht sie von 158 Franken auf 170 Franken. Die hohe Cash-Generierung spiegle die Disziplin beim Betriebskapital wider, schreibt die Expertin. Gleichzeitig erhöhte sie die Umsatzprognosen für die nächsten zwei Geschäftsjahre um 1 beziehungsweise 2 Prozent. Die schlechter als erwartete Leistung der Uhren-Sparte schmälert hingegen die EBIT-Annahmen auf Gruppenebene um 6 und 5 Prozent. Das zudem nach wie vor herausfordernde Umfeld in China veranlasst sie, die Halten-Empfehlung beizubehalten.

Insgesamt fielen aber sämtliche Reaktionen seit Publikation der Ergebnisse positiv aus. Vier von fünf Analysten ohne bisherige Kaufempfehlung erhöhten das Rating, und alle Experten haben die Kursziele nach oben angepasst. Der Marktkonsens liegt aktuell bei 176,50 Franken - ein Kurspotenzial von lediglich noch 2,5 Prozent. Berücksichtigt man jedoch nur die Kursziele seit Veröffentlichung des Zahlenkranzes liegt das Kurspotenzial bei über 11 Prozent.

(cash/AWP)