Die Partners Group ist eine Erfolgsgeschichte, die in der Schweiz ihresgleichen sucht. Schon seit Jahren lässt der Renditedruck institutioneller Investoren beim Spezialisten für Risikokapitalanlagen die Kasse klingeln.

Das war in der ersten Jahreshälfte nicht anders, wie der am frühen Dienstagmorgen veröffentlichte Zahlenkranz eindrucksvoll zeigt. Dank deutlich höher als erwartet ausgefallenen Management- und Performancegebühren überragt der operative Gewinn (EBITDA) die Analystenschätzungen um stolze 22 Prozent, der Reingewinn sogar um 27 Prozent.

An der Schweizer Börse SIX steigt die Aktie vorübergehend auf 677 Franken und damit auf den höchsten Stand in der Firmengeschichte. Zur Stunde gewinnt sie noch 5,6 Prozent auf 664 Franken.

Markterwartungen dürften einmal mehr kräftig steigen

Lobende Worte findet insbesondere Kepler Cheuvreux. Für den dortigen Analysten ist die Erfolgsgeschichte noch lange nicht fertiggeschrieben. Erst am Montag bekräftige er seine Kaufempfehlung für die Aktie der Partners Group und hob das Kursziel auf 720 (zuvor 640) Franken an. Auf Basis der durchschnittlichen Bewertung der letzten zehn Jahre errechnet der Analyst gar einen fairen Aktienkurs von 1048 Franken, was aus heutiger Sicht noch einmal einem Aufwärtspotenzial von gut 66 Prozent entsprechen würde.

Beeindruckender Höhenflug der Partners-Group-Aktie über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Nicht weniger zuversichtlich äussert sich sein Berufskollege von J.P. Morgan. Er stuft den vorliegenden Zahlenkranz als sehr stark ein und rechnet bei den Gewinnerwartungen des Marktes mit zweistelligen Aufwärtsanpassungen. Etwas irritiert zeigt sich der Analyst von der beibehaltenen Zielvorgabe für die Bruttomarge, liegt diese nach sechs Monaten mit 66 Prozent doch über den für das Gesamtjahr angestrebten 60 Prozent.

Starkes Resultat macht Analysten sprachlos

Die Aktie der Partners Group wird bei J.P. Morgan mit "Overweight" und einem Kursziel von 680 Franken zum Kauf empfohlen und auf der viel beachteten "Analysts Focus List" geführt.

Etwas ratlos im positiven Sinne zeigt sich der Experte der Zürcher Kantonalbank. Wieder einmal habe die Partners Group die Analystenzunft alt aussehen lassen: Insbesondere bei den erfolgsabhängigen sowie den sonstigen Erträgen sei die Beschleunigung des Wachstums unterschätzt worden. Er wisse deshalb langsam nicht mehr, was er noch schreiben solle, so lässt der Analyst durchblicken. Er geht davon aus, dass die zum breiten Schweizer Markt überdurchschnittliche Kursentwicklung der mit "Übergewichten" eingestuften Aktie auch in Zukunft nicht zu stoppen ist.

Händlern zufolge sind im Zuge der steigenden Gewinnerwartungen auch Kurszielerhöhungen zu erwarten. Handlungsbedarf wird in diesem Zusammenhang insbesondere dem für die UBS Investmentbank tätigen Analysten mit seinem 622 Franken lautenden 12-Monats-Kursziel nachgesagt. Dasselbe gilt für Morgan Stanley. Die amerikanische Investmentbank beziffert das Kursziel auf gerademal 425 Franken. Auch andere Banken dürften ihre Kursziele mit positiven Vorzeichen überdenken, so lautet der Tenor.