Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, werden die Auslieferungen im dritten Quartal leicht unter denen des zweiten Quartals liegen. Grund dafür sei der Wiederaufbau der Lagerbestände nach einer kostensparenden Werksschliessung im April. «Die Herausforderung ist natürlich, dass die Lagerbestände im dritten Quartal aufgebraucht sind. Daher bauen wir unsere Lagerbestände wieder auf. Wir erwarten, dass die Auslieferungen im dritten Quartal etwas unter denen des zweiten Quartals liegen werden», sagte Konzernchef RJ Scaringe der Nachrichtenagentur Reuters.

Rivian, das den E-Pickup R1T und den E-SUV R1S herstellt, hatte die Produktion im zweiten Quartal für drei Wochen gestoppt, um Effizienzverbesserungen an den Montagelinien vorzunehmen. Das Unternehmen erwartet dadurch im letzten Quartal des Jahres erstmals eine positive Gewinnmarge.

Der Verlust für das am 30. Juni endende Quartal pro Fahrzeug lag nach Unternehmensangaben bei 39 Prozent des Verkaufspreises und damit über der LSEG-Schätzung von 34 Prozent. Elektroauto-Start-ups wie Rivian und Konkurrent Lucid kämpfen derzeit mit finanziellen Herausforderungen, da sie die steigenden Kosten für die Produktionsausweitung nicht ausgleichen können.

Garrett Nelson, Vizepräsident und leitender Aktienanalyst bei CFRA Research, bezeichnete den Rückgang der Verkaufspreise als «enttäuschend» und prognostizierte einen weiteren Preisverfall für den Rest des Jahres, bedingt durch den Druck auf die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten setzen Investoren Hoffnungen in eine Fünf-Milliarden-Dollar-Investition der Volkswagen-Gruppe in Rivian, die durch ein neues Joint Venture zur gemeinsamen Nutzung von Elektrofahrzeug-Architektur und Softwareentwicklung die Liquidität bis zum Verkaufsstart des R2-SUV sichern soll.

Der Umsatz belief sich auf 1,16 Milliarden Dollar, während die Analysten 1,14 Milliarden Dollar geschätzt hatten. Rivian führte Leasingangebote ein, um den Absatz anzukurbeln, was dem Unternehmen half, die Umsatzerwartungen zu übertreffen. Ohne Sonderposten meldete Rivian einen Verlust pro Aktie von 1,13 Dollar, was unter den Schätzungen von 1,21 Dollar lag.

Die Aktien des Unternehmens fielen nachbörslich in einem volatilen Handelsumfeld um rund zwei Prozent.

(Reuters)