Konkret wurden Patienten mit neovaskulärer oder feuchter, altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) sowie mit dem diabetischen Makulaödem (DME) mit Vabysmo (Faricimab) behandelt. Die Daten, die nun vorliegen, stellen einen direkten Vergleich zu einer Behandlung mit Eylea (Aflibercept) dar.

Wie Roche am Dienstag mitteilte, legen die Nachbetrachtungen nahe, dass Vabysmo bei nAMD zu einer stärkeren und schnelleren Austrocknung der Netzhautflüssigkeit bei weniger Injektionen führe. Beim DME wiederum deuteten die Daten darauf hin, dass die Behandlung mit Vabysmo im Vergleich zu Eylea zu einer schnelleren Austrocknung mit weniger Injektionen sowie zu einer geringeren Leckage von Blutgefässen in der Makula, dem Zentrum der Netzhaut, führe.

Die Analysen aus den Phase-III-Studien TENAYA und LUCERNE (nAMD) sowie YOSEMITE und RHINE (DME) wurden auf der Jahrestagung der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) vorgestellt, die vom 23. bis 27. April in New Orleans (USA) stattfindet.

Nilesh Metha, Franchise-Leiter Ophthalmologie bei Roche, erklärte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP, dass die Verringerung der Netzhautflüssigkeit zu einer klar verbesserten Sehkraft geführt habe. "Letztlich kann man es so erklären, dass sich die Struktur im Auge mit der Verabreichung von Vabysmo wieder normalisiere."

Dabei zielt das Roche-Mittel als erster für das Auge zugelassener bispezifischer Antikörper auf zwei Signalwege ab, die mit einer Reihe von das Sehvermögen bedrohenden Netzhauterkrankungen in Verbindung stehen. Er hemmt diese Signalwege. Das Mittel ist bereits in mehr als 60 Ländern auf der ganzen Welt zugelassen, darunter in den Vereinigten Staaten, Japan und in der Europäischen Union.

Wie Metha im Gespräch mit AWP erklärte, könne er sich durchaus vorstellen, dass Vabysmo zur neuen Standardtherapie bei feuchter AMD und dem diabetischen Makulaödem werden könnte. Dies liege nicht zuletzt auch an der Tatsache, dass Vabysmo deutlich seltener verabreicht werden muss als etwa alternative Therapien. "Dies ist ein wichtiger Punkt, da die bislang häufiger nötigen Injektionen für die Patienten oft eine Belastung dargestellt haben."

(AWP)