Roche hat trotz Milliardenkosten für den Konzernumbau und den Entwicklungsstopp eines Herzkreislaufmedikaments mehr verdient. Im Vorjahr stieg der Reingewinn um zwei Prozent auf 9,77 Milliarden Franken, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt allerdings 9,94 Milliarden Franken prognostiziert.

Die Dividende soll auf 7,35 Franken je Genussschein und Inhaberaktie angehoben werden. Im Vorjahr waren es 6,80 Franken. Es ist die 26. Dividendenerhöhung in Folge.

12,5 Millionen Franken für den CEO

Roche-Konzernchef Severin Schwan verdiente im vergangenen Jahr 12,5 Mio. Franken. Die Entlöhnung ist damit deutlich höher als 2011, als das Salär, die Boni und andere Lohnleistungen für Schwan sich auf 11,3 Mio. Fr. beliefen. Die Entschädigung für die ganze sechsköpfige Konzernleitung betrug 44,7 Mio. Fr. und damit rund 800'000 Fr. mehr als 2011.

Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer wurde 2012 für seine Tätigkeit mit insgesamt 8,7 Mio. Fr. entschädigt. Sie lag rund 200'000 Fr. tiefer als im Vorjahr. Das Total der an die Mitglieder des Verwaltungsrates entrichteten Zahlungen stiegen von 13,5 Mio. Fr. auf 13,8 Mio. Franken.

An der Börse nehmen die Anleger ihre Gewinne mit, nachdem der Titel hat seit Mitte November 2012 beinahe 20 Prozent zugelegt hatte. Der Genussschein ist über 1,5 Prozent im Minus und damit am Mittwoch der schlechteste SMI-Wert. 

Analysten zuversichtlich

Die Analysten zeigten sich wenig überrascht, obschon die Erwartungen verfehlt wurden. "Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung", schreibt die Bank Vontobel und setzt das Kursziel auf 225 Franken. Der Analyst verweist auf die solide Bilanz und die attraktive Dividende. Zudem würden bei Roche nur wenige Patente auslaufen. Die Zürcher Kantonalbank betont die gut gefüllte Pipeline, in welcher mehrere Medikamente kurz vor ihrer Zulassung stünden. 

Auch die Analysten der Bank Notenstein betonen das solide Jahresergebnis sowie den Schuldenabbau um 5 Milliarden auf nunmehr 10,6 Milliarden Franken. Die Aussicht auf weitere Dividendenerhöhungen sind gemäss Notenstein im Tiefzinsumfeld ein gewichtiges Argument für den Roche-Genussschein. 

Roche steht gut da

Der Konzernumsatz wuchs um vier Prozent auf 45,5 Milliarden Franken. Neben der ungebrochenen Nachfrage nach den umsatzstarken Krebsmedikamenten MabThera, Avastin und Herceptin liefen die Verkäufe der jüngst auf den Markt gebrachten Krebsmittel Zelboraf, Erivedge und Perjeta gut an. Während die Verkaufserlöse in den USA und Wachstumsmärkten wie China und, Brasilien und Russland anzogen, führten die Sparbemühungen im Gesundheitswesen in Europa zu einem Umsatzrückgang.

Roche steht damit in einer Branche, die mit Konkurrenz durch billige Nachahmerpräparate kämpft, vergleichsweise gut da. Der Rivale Novartis hatte in der Vorwoche stagnierende Umsätze und einen operativen Gewinnrückgang in Aussicht gestellt. Auch die US-Konzerne Pfizer und Johnson & Johnson hatten sich jüngst zurückhaltend zu den Geschäftsaussicht geäußert.

Im laufenden Jahr soll der Umsatz unter Ausschluss von Wechselkurseinflüssen wie 2012 wachsen, hieß es weiter. Der Kerngewinn je Titel, der Sonderposten ausklammert, soll stärker als der Umsatz zulegen. Im Vorjahr lag er bei 13,62 Franken - ein Plus von zehn Prozent zu konstanten Wechselkursen.

(Reuters/SDA/cash)