Im Gespräch mit der Zeitung «Welt» (Online am 03.10.) verwies Pfundner darauf, dass in den meisten EU-Ländern bereits ein reduzierter Steuersatz für Arzneimittel gelte, während Deutschland weiterhin den vollen Satz erhebe.
Angesichts des internationalen Wettbewerbsdrucks - etwa durch niedrigere Preise in den USA und hohe Investitionen in China - warnte Pfundner vor Nachteilen für den Pharmastandort Deutschland. Patienten in den USA etwa hätten deutlich früher Zugang zu neuen Therapien, bei Gen- und Zelltherapien kämen dort rund 30 Prozent mehr Innovationen auf den Markt als hierzulande. Diese Verzögerungen könnten sich in Deutschland noch verstärken.
Pfundner kritisierte zudem zusätzliche Belastungen wie Zwangsrabatte und bürokratische Hürden, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche beeinträchtigten. «In unserer Branche geht jede fünfte Arbeitsstunde für Bürokratie drauf», so Pfundner. Er forderte die deutsche Politik auf, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um Innovationen zu fördern und den Anschluss im internationalen Vergleich nicht zu verlieren. Bundeskanzler Friedrich Merz habe bereits signalisiert, dass er den Standort stärken und die Pharmastrategie der Vorgängerregierung weiterentwickeln wolle.
(AWP)