So legte die sonst eher stiefmütterlich behandelte Diagnostics-Sparte mit einem Umsatzplus von 6 Prozent deutlich zu, während die grössere Pharmasparte einen Umsatzrückgang verbuchte. Konkret weist Roche für die Pharmasparte für 2020 einen Umsatz von 44,5 Milliarden Franken aus, ein Minus von 8 Prozent. Das Coronavirus hat dafür gesorgt, dass viele Patienten Arztbesuche verschoben haben. Zudem haben Krankenhäuser gerade in der ersten Welle ihre Betten vornehmlich für Corona-Patienten freigehalten. Das hat sich entsprechend auf den Absatz verschiedener Medikamente ausgewirkt.
Hinzu kommt die anhaltende Umsatzerosion der altgedienten Blockbuster MabThera/Rituxan, Avastin und Herceptin. Ihre Patente sind abgelaufen und die Umsätze werden seit Jahren durch Nachahmerprodukte belastet - so auch 2020. Für das Gesamtjahr beziffert Roche die Umsatzerosion durch Biosimilars auf 5,1 Milliarden Franken. Zuletzt war das Management noch von 4,7 Milliarden ausgegangen.
Auf der Positiv-Seite vermerkt der Pharmakonzern, dass die Umsätze mit den neueren Mitteln wie Ocrevus bei multipler Sklerose, dem Bluter-Mittel Hemlibra oder auch dem Immun-Therapeutikum Tecentriq anhaltend stark waren.
Diagnostics-Sparte glänzt
Derweil hat die Diagnostics-Sparte von den Corona-Bemühungen profitiert und mit den zahlreichen Corona-Tests nicht nur einen generell wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Virus geleistet. Auch der Konzern profitierte davon. So stieg der Umsatz der Sparte 2020 um 6 Prozent, zu konstanten Wechselkursen lag das Plus sogar bei 14 Prozent auf 21,5 Milliarden Franken.
Im Gesamtjahr 2020 habe die Sparte 15 neue Produkte für die Covid-19-Diagnostic eingeführt. Damit konnte der Umsatzrückgang in der Routinediagnostik mehr als ausgeglichen werden.
(AWP)