Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, verhandelten die beiden Pharmakonzerne Novartis und Roche alleine mit den USA, um Pharmazölle abzuwehren. Brisant dabei sei, dass es in diesen Gesprächen es auch um die Medikamentenpreise in der Schweiz und Europa gehe. Man sei in keiner guten Situation, zitiert das Blatt eine mit den Verhandlungen von Roche vertraute Person.

Der Druck der US-Regierung sei enorm. Was sie fordere: Die Preise für Medikamente, die Roche neu in den USA auf den Markt bringt, müssten an die Preise in anderen Industriestaaten angepasst werden. Bislang sind die USA das Land, in dem Pharmafirmen die höchsten Preise verlangen. Die US-Regierung drängt nun Roche, zumindest bei der Neulancierung ihrer Medikamente, zu günstigeren Preisen.

Für Roche stelle sich damit eine Grundsatzfrage: Muss die Firma die Preise für neue Therapien so günstig wie in Europa halten, verdirbt sie sich das US-Geschäft. Finanziell wäre es dann für den Konzern vorteilhafter, ein Medikament erst später in Europa zu niedrigen Preisen zu lancieren, um sich so dem Preisvergleich mit den USA zu entziehen. «Wir müssen da eine Balance finden», sagt die mit den Verhandlungen vertraute Roche-Person. Der Konzern selbst wollte dies nicht kommentieren. 

(AWP)