Bei einer häufigen Form von Brustkrebs im Frühstadium senkte Giredestrant von Roche das Risiko eines Rückfalls oder Todes um 30 Prozent, wie der Pharmakonzern am Mittwoch mitteilte. Die finalen Daten der Phase-III-Studie wurden auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium in den USA vorgestellt und gelten laut Roche als erster bedeutender Fortschritt in der endokrinen Therapie seit mehr als 20 Jahren.
Die «bahnbrechende Wirksamkeit» unterstreiche das Potenzial von Giredestrant, zur Basistherapie bei Brustkrebs im Frühstadium zu werden, sagte Roche-Entwicklungschef Levi Garraway. Der leitende Prüfarzt Aditya Bardia ergänzte, erstmals seit fast 25 Jahren habe ein Medikament seine Überlegenheit gegenüber etablierten endokrinen Therapien belegt.
Die Analysten von JPMorgan schätzen, dass Roche bei einer Zulassung für dieses frühe Krankheitsstadium mit jährlichen Umsätzen von rund fünf Milliarden Dollar rechnen könnte.
Den Studiendaten zufolge waren nach drei Jahren 92,4 Prozent der Patientinnen in der mit Giredestrant behandelten Gruppe am Leben und ohne Anzeichen einer invasiven Erkrankung – in der Standardtherapie-Gruppe waren es 89,6 Prozent.
Die Daten zum Gesamtüberleben waren zwar noch nicht aussagekräftig, zeigten jedoch einen positiven Trend. Garraway hob zudem das günstige Sicherheitsprofil hervor: Weniger Patientinnen brachen die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab als in der Vergleichsgruppe.
Bereits Mitte November hatten vorläufige positive Ergebnisse der Studie die Roche-Aktie auf den höchsten Stand seit Monaten getrieben. Die Studie umfasste mehr als 4100 Patientinnen mit sogenanntem Östrogenrezeptor-positivem (ER-positivem) Brustkrebs.
Diese Form macht etwa 70 Prozent aller Fälle aus. Bislang erleidet bis zu ein Drittel der Patientinnen nach einer gängigen endokrinen Therapie einen Rückfall. Giredestrant ist ein sogenannter selektiver Östrogenrezeptor-Degrader (SERD) und wird als Tablette verabreicht.
(Reuters)
