An der Spitze der beiden Energiekonzerne Enel und Eni , der italienischen Post sowie des Luft- und Raumfahrtkonzerns Leonardo soll es jeweils Personalwechsel geben, wie die Regierung am Mittwochabend ankündigte. Die Aufgabe der neuen Direktoren sei es, "solide und nachhaltige wirtschaftliche Ergebnisse im Interesse Italiens zu erzielen", sagte Regierungschefin Giorgia Meloni laut einer Mitteilung am späten Mittwochabend.

Bei dem italienischen Versorger Enel soll etwa Flavio Cattaneo zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt werden, hiess es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums. Cattaneo war zuvor unter anderem Vorstandsvorsitzender bei Telecom Italia . Die Enel-Aktien sackten am Donnerstag ab. Börsianer verwiesen auf Unsicherheiten rund um die künftige Strategie des Unternehmens.

Eni bekommt mit Giuseppe Zafarana einen neuen Geschäftsführer, Vorstandschef Claudio Descalzi soll allerdings bleiben. Bei der Post (Poste Italiane) sowie beim Rüstungskonzern Leonardo stehen ebenso Chefwechsel an.

Die Neubesetzung der Spitzenposten sei das Ergebnis eines "sorgfältigen Prozesses der Bewertung" und habe nichts mit politischen Zugehörigkeiten zu tun, sagte Meloni. Sie dankte denjenigen, die "Italien in diesen Unternehmen bisher mit Leidenschaft gedient haben".

Die Aktien von Enel sind am Donnerstag deutlich gefallen. Die Analysten der kanadischen Bank RBC äusserten Zweifel mit Blick auf eine zukünftige Unternehmensstrategie. Es könnte zu einer stärkeren Konzentration auf den italienischen Heimatmarkt kommen. Auch das Tempo der Umstellung auf erneuerbare Energien könnte sich ändern.

(AWP)