Nach einer dreimonatigen Debatte entschied der Richter am Freitag, dass die zuständige Staatsanwältin Fani Willis trotz einer Affäre mit einem Untergebenen weiter Teil des Verfahrens sein darf. Dazu müsse der Untergebene jedoch abtreten. Dies tat er am Abend in einem offenen Brief, in dem er den Schritt «im Interesse der Demokratie» nannte. Eine Stellungnahme von Willis lag nicht vor, Trumps Anwälte zeigten sich enttäuscht. Sie hatten argumentiert, die Romanze stelle ein Interessenkonflikt dar. Dies wies Richter Scott McAfee zurück.

Der Streit hatte das Verfahren faktisch zum Erliegen gebracht. Der Prozess in Georgia ist einer von mehreren, die gegen den Republikaner Trump laufen. Ihm wird der Versuch vorgeworfen, Landesbeamte unter Druck gesetzt zu haben, um seine Wahlniederlage in dem Bundesstaat 2020 rückgängig zu machen. Trump hat diesen wie auch alle anderen Vorwürfe zurückgewiesen. Er hat bislang in allen Verfahren Verzögerungen erreicht. Kritiker werfen ihm vor, sie bis nach der Wahl Anfang November verschleppen zu wollen. Einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom Februar zufolge würden ein Viertel der Republikaner und die Hälfte der Unabhängigen Trump nicht wählen, sollte er von Geschworenen schuldig gesprochen werden. In Umfragen liegt er mit Amtsinhaber Joe Biden faktisch gleichauf.

(Reuters)