Nachdem die Schweizer Börse bereits in der letzten Woche etwas auf der Bremse gestanden hatte, ging es es auch diese Woche bisher eher gemächlich zu. Immerhin steht im Swiss Market Index (SMI) auf Wochensicht ein Plus von 0,4 Prozent zu Buche, Stand Freitagvormittag. Im Blue-Chip-Index ragt besonders Roche (+2 Prozent) hervor.

Der Pharmariese war vergangene Woche noch grösster SMI-Verlierer. Diese Woche dürften die von der EU ausgesprochene Zulassung für das Mittel Enspryng zur Behandlung Erwachsener und Jugendlicher mit einer seltenen Autoimmunerkrankung die Papiere gestützt haben. 

Ebenfalls in der Gunst der Anleger steht ABB (+1,2 Prozent). Nach Berichten über einen möglichen Börsengang des Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos steigt die Aktie besonders am heutigen Freitag. Ausserdem hat Kepler Cheuvreux laut Händlern die Papiere auf "Buy" hochgestuft.

Quelle: Bloomberg

Weniger gefragt sind diese Woche die Papiere von Holcim (-2,25 Prozent). Letzte Woche hatte der Zementkonzern noch von einer veröffentlichten Studie von Moody's profitiert, nach der das Unternehmen zu den grössten Profiteuren der US-Infrastrukturpläne zählt. Diese Woche ist davon wenig zu spüren. 

Rabenschwarze Woche für Polyphor

Am breiten Markt fällt diese Woche vor allem Polyphor (-65 Prozent) auf. Das Biotech-Unternehmen teilte am Montag mit, man werde die Zukunft des Unternehmens überdenken müssen. Grund: Die globale Phase-III-Studie mit dem Projektnamen "Fortress" hatte die gesteckten Ziele nicht erreicht.

In der Studie wurde der wichtigste Wirkstoffkandidat, Balixafortide (POL6326), in Kombination mit Eribulin zur Behandlung von Patientinnen mit einer bestimmten Form von Brustkrebs getestet. Das Mittel war ein grosser Hoffnungsträger für das Unternehmen, welches einen Grossteil der Bewertung ausgemacht hat. 

Quelle: Bloomberg

Ebenfalls schlecht lief es für Reise-Titel wie LM Group (lastminute.com, -8,9 Prozent) und Dufry (-5,5 Prozent). Sorgen über die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Coronavirus-Variante belasten in diesen Tagen den Reise-Sektor. In Europa verzeichnen Grossbritannien, Portugal und neuerdings auch Spanien stark anziehende Fallzahlen. Experten sprechen unter anderem der aktuell in Europa stattfindenden Fussball-EM eine Rolle bei der Ausbreitung der Delta-Variante zu. 

Grösster Gewinner im breiten Markt ist diese Woche Montana Aerospace (+9,3 Prozent). Der Zulieferer für die Luftfahrtindustrie profitierte Anfang der Woche von einem positiven Analystenkommentar der ZKB.

Bystronic (+6,9 Prozent) wiederum profitierte vor allem Anfang der Woche von positiven Aussagen zum Geschäftsverlauf. Der Auftragseingang in den fortgeführten Teilen bewege sich auf hohem Niveau, wobei sich der gute Geschäftsgang im zweiten Quartal fortgesetzt habe, teilte der Maschinenbauer am Montagabend mit. Vor diesem Hintergrund erhöhte Bystronic die Umsatzprognose für das Gesamtjahr.

(Mit Material von AWP)