Es ist wohl die Nachricht des Tages: Die zum Imperium des US-Hedgefonds-Milliardärs George Soros zählende SFM UK Management LLP zieht sich aus dem Aktionariat des Vermögensverwalters GAM zurück. Wie eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börsenbetreiberin SIX verrät, reduzierte der Hedgefonds seine Beteiligung schon vor 10 Tagen auf unter 3 Prozent.

Beobachter vermuten, dass sich der prominente Aktionär seither von weiteren Aktien getrennt haben dürfte. Sie spielen damit sowohl auf die rückläufige Kursentwicklung als auch auf die überdurchschnittlich hohen Handelsaktivitäten der letzten Tage an.

Als SFM UK Management LLP Ende Mai bei GAM einstieg, liess das Spekulationen laut werden, wonach der mit hausgemachten Problemen kämpfende Vermögensverwalter gewinnbringend ins Ausland verkauft werden könnte. Der Aktienkurs legte damals innerhalb von gerade mal 48 Stunden um fast 30 Prozent zu (cash berichtete).

Beteiligungsnahme war kein lohnendes Geschäft

Der Rückzug versetzt nicht nur diesen Verkaufsspekulationen, sondern auch der GAM-Aktie einen ziemlichen Dämpfer. Zur Stunde verliert die Aktie 2,4 Prozent auf ein Tagestief von 3,142 Franken.

Dass der dem Soros-Imperium zugehörige Hedgefonds mit seinem Gastspiel bei GAM Geld verdient hat, ist unwahrscheinlich. Bewegte sich die Aktie des Vermögensverwalters in den Wochen vor Bekanntwerden der Beteiligungsnahme zwischen 3,50 und 4,50 Franken, waren es zuletzt keine 3,25 Franken mehr.

Nach dem Rückzug des prominenten Grossaktionärs verlagert sich das Interesse nun auf den Turnaround. Wie der Zwischenbericht für das dritte Quartal zeigt, hatte das Unternehmen auch in den Monaten Juli bis September einen Abfluss von Kundengeldern zu beklagen.

Seit Jahresbeginn errechnet sich bei der GAM-Aktie denn auch ein Minus von gut 16 Prozent. Von den Jahreshöchstkursen aus betrachtet beträgt der Rückgang gar 38 Prozent. Zuletzt kostete die Aktie mit 3,22 Franken so wenig wie Ende März.