Sie beliess den Schlüsselzins am Freitag bei 7,5 Prozent, wie es die von Reuters befragten Experten erwartet hatten. Die Zentralbank sieht steigende Inflationsrisiken und schliesst daher ein Anziehen der geldpolitischen Zügel auf künftigen Sitzungen nicht aus. Der nächste Zinsentscheid steht am 21. Juli an.

Steigende Haushaltsausgaben, die sich verschlechternde Aussenhandelsbedingungen und die Lage am Arbeitsmarkt spielten der Inflation in die Hände, warnte die Notenbank. Die Jahresteuerung, die 2022 auf den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren gestiegen war, ist zwar mittlerweile unter das Inflationsziel der Notenbank von vier Prozent gesunken. Doch spielen dabei auch statistische Basiseffekte eine Rolle. Experten rechnen mit einem Anziehen der Teuerung, zumal es sich Anfang des Monats bereits abgezeichnet hat.

Die Zentralbank rechnet damit, dass die Inflationsrate dieses Jahr bei 4,5 bis 6,5 Prozent landen wird und erst 2024 zum Stabilitätsziel von vier Prozent zurückkehren wird.

Die Notenbank hat mit einer flexiblen Zinsreaktion massgeblich dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und der westlichen Sanktionen gegen Russland zu begrenzen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seiner Prognose vom April davon aus, dass die russische Wirtschaft dieses Jahr um 0,9 Prozent wachsen wird, gefolgt von einem Plus von 1,4 Prozent im Jahr 2024.

(Reuters)