Dabei handele es sich um das Landungsschiff «Caesar Kunikow», teilte das Militär mit. Die Streitkräfte hätten in einem gemeinsamen Einsatz mit dem Militärgeheimdienst GUR das Schiff mit Marinedrohnen attackiert. Die Drohnen hätten die Backbordseite des Schiffes durchschlagen und es zum Sinken gebracht. Der Angriff habe in der Nähe des Schwarzmeer-Kurortes Alupka unweit von Jalta an der Südküste der 2014 von Russland besetzten und annektierten Krim stattgefunden. Russland äusserte sich zunächst nicht dazu. Es hatte zuvor erklärt, es seien sechs Drohnen im Schwarzen Meer zerstört worden. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits mehrfach russische Kriegsschiffe versenkt oder schwer beschädigt.

Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR veröffentlichte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram unscharfes Bildmaterial, das mehrere Marinedrohnen zeigen soll, die sich nachts einem grossen Schiff nähern, und wie es zu mindestens einer grosser Explosion kommt. Reuters konnte das Schiff in dem Video anhand des Hauptmastes, der Antenne, der Brücke und des Decks als die «Caesar Kunikow» identifizieren. Ort und Datum der Aufnahmen konnten nicht unabhängig überprüft werden. Einige der Aufnahmen am Ende des Videos schienen schwere Schäden zu zeigen, da das Schiff stark zur Seite kippt. «Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die »Caesar Kunikow« auf der Backbordseite einen kritischen Bruch erlitt und zu sinken begann», teilte der Geheimdienst GUR mit. Es sei eines der neuesten Kriegsschiffe Russlands, habe eine Besatzung von 87 Mann und sei auch schon an Kriegen in Georgien und Syrien eingesetzt worden.

Das ukrainische Medienportal «Ukrajinska Prawda» veröffentlicht mehrere Videos, auf denen eine Rauchsäule und über dem Meer fliegende Hubschrauber zu sehen sind. Im Dezember wurde ein grosses russisches Landungsschiff von ukrainischen Marschflugkörpern getroffen. Mindestens ein Mensch wurde dabei getötet.

Die Ukraine hat zuletzt verstärkt unbemannte, mit Sprengstoff beladene Marinedrohnen eingesetzt, um russische Kriegsschiffe anzugreifen. Sie verfügt über keine eigenen grossen Marineschiffe mehr und hat ihr eigenes Flaggschiff zu Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 absichtlich versenkt, um zu verhindern, dass es in russische Hände fällt. Neu entwickelte Marinedrohnen sind daher für die Ukraine von entscheidender Bedeutung. Ein hochrangiger ukrainischer Sicherheitsvertreter hatte im Dezember erklärt, die Ukraine habe bereits 20 Prozent der mächtigen russischen Schwarzmeerflotte zerstört. Bereits kurz nach Beginn der Invasion im April 2022 war das Flaggschiff der Schwarzmeer-Flotte, der Raketenkreuzer «Moskwa», untergegangen - nach ukrainischen Angaben wurde er durch einen Raketenangriff versenkt.

(Reuters)