"Wir sind uns dieser Situation bewusst, natürlich bereitet sie uns im Hinblick auf die Interessen unserer Unternehmen Sorgen", zitierte die Nachrichtenagentur RIA am Mittwoch den stellvertretenden Aussenminister Alexander Gruschko. Das Problem werde mit den Transport- und Versicherungsunternehmen erörtert. "Wenn das Problem nicht gelöst wird, wird sich natürlich die Politik einschalten", sagte Gruschko. Hintergrund des Tanker-Staus dürfte der von der EU und der Industriestaatengruppe G7 verhängte Preisdeckel für auf dem Seeweg transportiertes Öl aus Russland sein.
Mindestens 20 Öltanker stauen sich in türkischen Gewässern, um von russischen Schwarzmeerhäfen über den Bosporus ins Mittelmeer zu gelangen, sagte ein Insider aus der Schifffahrtsbranche der Nachrichtenagentur Reuters. Als Auslöser dafür gilt eine Mitteilung der türkischen Schifffahrtsbehörden. Darin werden von den Versicherern zusätzliche Garantien verlangt, dass die Durchfahrt durch den Bosporus abgedeckt ist. "Wir werden weitere Verzögerungen erleben, wenn Eigentümer oder Betreiber nicht die erforderlichen Garantien bieten können", sagte ein Insider.
Dahinter dürfte wohl der vom Westen verhängte Preisdeckel für russische Öl-Lieferungen über den Seeweg sein. Seit Montag dürfen etwa EU-Schifffahrtsunternehmen russisches Rohöl nur noch befördern, wenn es unter oder zu der Preisobergrenze von 60 Dollar pro Fass verkauft wird. Das gilt auch für Versicherer, Rückversicherer oder andere Finanzierungen des Ölgeschäfts. Da die wichtigsten Schifffahrts- und Versicherungsunternehmen der Welt in den G7-Ländern ansässig sind, könnte die Preisobergrenze es Russland erschweren, sein Öl zu einem höheren Preis zu verkaufen.
Täglich werden Millionen von Barrel Öl von russischen Häfen durch die schmale türkische Meerenge am Bosporus in das Marmarameer und dann weiter durch die Dardanellen in das Mittelmeer transportiert. Die durchschnittliche Wartezeit am Bosporus in Richtung Süden lag zuletzt bei vier Tagen für Schiffe mit einer Länge von mehr als 200 Metern, während sie Mitte November noch bei einem Tag lag.
Mit dem Preisdeckel wollen die EU, die G7-Staaten und Australien Russland im Krieg gegen die Ukraine finanziell weiter unter Druck setzen. Moskau ist stark auf Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft angewiesen.
(Reuters)
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Der Kreml verschiesst sein letztes Pulver, während in Donezk die Reste der übrigen Truppen zusammengezogen werden. Ausser Terror fällt einem kein Beweggrund mehr für diese Angriffe ein.
Das sieht einfach nur noch nach Verzweiflung aus. Demnach müsste Anfang 2023 eigentlich für Russland Schluss sein.