Russland droht in einer ersten Reaktion auf den Nato-Beitritt Schwedens mit nicht näher identifizierten Vergeltungsschritten. Die Regierung in Moskau werde genau beobachten, wie sich Schweden in dem «aggressiven militärischen Block» verhalten werde, sagte die Sprecherin des Aussenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau am Mittwoch. «Darauf aufbauend werden wir unsere Antwort gestalten mit Vergeltungsschritten militärisch-technischer Art und anderer Natur.»

Schweden hatte auf dem Weg hin zu einer Nato-Mitgliedschaft am Montag die letzte Hürde genommen, nachdem das ungarische Parlament die Aufnahme ratifiziert hatte. Zusammen mit Finnland beantragte Schweden vor mittlerweile fast zwei Jahren die Aufnahme in die Nato. Die beiden traditionell militärisch neutralen Länder reagierten damit auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Finnland war formell im April vergangenen Jahres in die Nato aufgenommen worden. Mit Schweden hat die Nato nunmehr 32 Mitgliedstaaten.

Sacharowa sagte, der Beitritt Schwedens in die transatlantische Allianz werde begleitet von der andauernden anti-russischen Hysterie in dem nordischen Land, die von der politischen und militärischen Elite dort geschürt werde. «Aber die wahre Ursache liegt im Ausland», sagte sie. «Es sind nicht die Schweden selbst, die diese Wahl treffen, diese Wahl wurde für die Schweden getroffen.»

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson reagierte gelassen. Das sei die Reaktion, die Russland auch nach dem Nato-Beitritt Finnlands gezeigt habe, zitierte ihn die Nachrichtenagentur TT. Umfragen zufolge befürwortet eine Mehrheit der Schweden den Beitritt ihres Landes zur Nato. 

(Reuters)