Der Vorfall hänge definitiv damit zusammen, dass man begonnen habe, gegen Russlands Schattenflotte an Öltankern vorzugehen, sagte Estlands Aussenminister Margus Tsahkna am Sonntag dem estnischen Sender ERR. Die Nato-Verbündeten seien über den Vorfall informiert.
Die unter der Flagge Liberias fahrende und in griechischem Besitz befindliche Green Admire habe den Hafen von Sillamae durch eine ausgewiesene Fahrrinne verlassen, die russische Hoheitsgewässer durchquere, teilte das Ministerium mit. Die Rinne ist den Angaben zufolge zwischen Estland, Finnland und Russland vereinbart, um Untiefen in estnischen Gewässern zu umfahren.
Aus der griechischen Regierung hiess es, Russland habe das Schiff abgefangen und an einen sicheren Ort gebracht, um eine Geldstrafe zu verhängen. Der Webseite Marine Traffic, die Schiffsverkehr verfolgt, lag die Green Admire Sonntagnachmittag nahe der russischen Insel Hogland vor Anker.
Erst vergangene Woche hatte Estland erklärt, Russland habe kurzzeitig einen Kampfjet über die Ostsee geschickt, als Estland versucht habe, einen Öltanker mit russischem Kurs zu stoppen. Der Westen hat wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine Sanktionen gegen Tanker verhängt, die russisches Öl transportieren. Das führt dazu, dass der Transport von Schiffen mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen und ohne erstklassige Versicherungen oder Sicherheitszertifikate erfolgt.
Die Green Admire war nach estnischen Angaben mit einer Ladung estnischen Schieferöls auf dem Weg nach Rotterdam. Der Tanker mit einer maximalen Kapazität von 700.000 Barrel war fast vollständig beladen, wie die Schiffsverfolgungsdaten zeigten.
(Reuters)