Die Ukraine erklärte am Montag, ihre Soldaten hätten in mehreren Gebieten die russischen Angriffe zurückgeschlagen. Die meisten Kämpfe wurden rings um Bachmut im Osten der Ukraine ausgetragen. Die Stadt in der Region Donezk ist auch nach monatelangen Kämpfen noch immer unter ukrainischer Kontrolle. Das ukrainische Militär berichtete von massivem russischem Beschuss entlang der Frontlinie. 16 Ortschaften in der Nähe von Bachmut seien angegriffen worden.

Die russischen Truppen seien in den vergangenen vier Tagen zwei Kilometer nach Westen vorgerückt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An welcher Stelle der langen Frontlinie dieser reklamierte Vormarsch gelungen ist, liess das Ministerium allerdings offen. "Die russischen Soldaten haben den Widerstand des Feindes gebrochen und sind mehrere Kilometer weit in seine abgestufte Verteidigung vorgedrungen."

Das ukrainische Militär teilte mit, seine Truppen hätten am Sonntag eine Reihe von Angriffen nahe Bachmut sowie in den Regionen Charkiw, Luhansk und Saporischschja abgewehrt.

Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgenij Prigoschin, sagte bereits am Sonntag, seine Söldner hätten das Dorf Krasna Hora am nördlichen Rand von Bachmut eingenommen. Die Söldner haben über Monate Bachmut angegriffen und dabei in geringem Umfang, aber stetig Boden gutgemacht. Bachmut selbst liegt nach Monaten des massiven russischen Beschusses weitgehend in Trümmern - die Stadt ist ein wichtiges Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der ein Jahr nach Beginn des von ihm so bezeichneten militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine einen symbolträchtigen Sieg verkünden will.

Die Region Donezk, in der Bachmut liegt, ist teilweise von russischen Truppen besetzt. Russland will sie komplett unter seine Kontrolle bringen. Allerdings hat seit Wochen weder die eine noch die andere Seite einen entscheidenden Gewinn erzielt. So sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Walerij Saluschnij, am Samstag, seine Truppen hätten die Frontlinie in Donezk gehalten und es in einigen Gebieten sogar geschafft, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Berichte über das Kampfgeschehen kann Reuters nicht unabhängig überprüfen.

Die Ukraine rechnet mit einer russischen Grossoffensive rund um den Jahrestag des Invasionsbeginnes am 24. Februar. Die Regierung in Kiew bittet daher dringend um mehr Waffen und Munition, um das Blatt in dem seit fast einem Jahr tobenden russischen Angriffskrieg zu wenden. Dringend benötigt würden Kampfflugzeuge und Langstreckenraketen. Am Dienstag sollten die Verteidigungsminister mehrerer mit der Ukraine verbündeter Nato-Staaten in Brüssel über mögliche weitere militärische Hilfe beraten.

(Reuters)