Es solle daran gearbeitet werden, die Kampffähigkeit der Raketen-Einheiten zu verbessern, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch im Fernsehen. Es würden Einrichtungen gebaut, um neue Raketensysteme aufzunehmen. Russland verfügt mit fast 6000 Sprengköpfen über das grösste Atomwaffenarsenal weltweit. Die annektierten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine hat Russland bereits unter seinen atomaren Schutzschild gestellt und gedroht, es sei bereit, seine "territoriale Integrität" mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen. Das schliesst Atomwaffen mit ein.

Die USA haben nach eigenen Angaben die russische Führung vor den Konsequenzen eines Einsatzes von Atomwaffen gewarnt. Beide Staaten hätten in dieser Woche in Kairo Gespräche über die Zukunft des seit 2010 bestehenden Neuen Start-Vertrages (New Strategic Arms Reduction Treaty) führen sollen, der die Anzahl strategischer Atomwaffen begrenzt. Allerdings hat Russland kurz vor dem Treffen eine Teilnahme abgesagt und den USA anti-russisches Verhalten und den Versuch vorgeworfen, den Vertrag zu ihrem Vorteil zu manipulieren.

Bei den Beratungen sollte es um die Wiederaufnahme gegenseitiger Kontrollen der atomaren Rüstungsarsenale gehen, die 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen wurden. Sie sind Teil des 2011 abgeschlossenen Neuen Start-Vertrags. Darin verpflichten sich beide Staaten zu Einschränkungen bei Interkontinentalraketen, U-Boot-gestützten Raketen und Kampfflugzeugen, die mit Kernwaffen bestückt werden können. Der Vertrag läuft 2026 aus.

(Reuters)