Die Generalstaatsanwaltschaft will Vermögenswerte der Familie von Konstantin Strukow und seiner engen Vertrauten verstaatlichen, darunter den Anteil an Juschuralzoloto PJSC, Russlands viertgrösstem Goldminenbetreiber. Dies berichtete der staatliche Nachrichtendienst Tass unter Berufung auf eine anonyme Person in der Staatsanwaltschaft.
Der 66-jährige Strukow wird verdächtigt, während seiner Amtstätigkeit illegal über die Vermögenswerte verfügt zu haben und damit gegen russisches Recht zu verstossen. Anfang letzter Woche durchsuchten Sicherheitskräfte die Zentrale von Juschuralzoloto in der Stadt Tscheljabinsk im Uralgebirge, berichtete RBC.
Das Bezirksgericht in der Stadt hat für den 8. Juli eine Anhörung zur Klage des Generalstaatsanwalts anberaumt, berichtete der Nachrichtendienst Interfax am Donnerstag und verwies dabei auf die Pressestelle des Gerichts. Die Pressestelle von Juschuralzoloto reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um Stellungnahme.
Die Aktien von Juschuralzoloto, die seit 2023 an der Moskauer Börse gehandelt werden, kamen letzte Woche unter Druck. Der Fall unterstreicht die wachsenden Risiken für Unternehmen in Russland, da die Behörden ihre Bemühungen zur Verstaatlichung von Vermögenswerten intensivieren, seit der Truppenentsendung des Kremls in die Ukraine im Jahr 2022.
Der Staat hat in dieser Zeit Vermögenswerte im Wert von Billionen Rubel zurückgefordert, wobei Tycoons mit doppelter Staatsbürgerschaft, im Ausland lebendem Wohnsitz oder öffentlichen Ämtern vor besonderen Schwierigkeiten stehen. Strukov besitzt ein von Forbes Russland auf 1,9 Milliarden Dollar geschätztes Vermögen, wobei das Vermögen von Juschuralzoloto den Kern seines Geschäfts bildet.
Zuvor hatte er eine Beteiligung an Petropavlovsk erworben, einem in London notierten Bergbauunternehmen. Der Tycoon unterliegt Sanktionen der USA, der Europäischen Union und Grossbritannien.
Strukov, Mitglied der regierenden Partei Einiges Russland, war Abgeordneter im Regionalparlament von Tscheljabinsk. Nach russischem Recht ist es ihm untersagt, das Geschäft als Amtsträger zu betreiben. Das Vermögen gehöre seiner Tochter Alexandra, die die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, berichtete die Zeitung Kommersant unter Berufung auf Personen, die sie bei der Staatsanwaltschaft nicht identifizierte.
(Bloomberg)
1 Kommentar
Das Geld fehlt an allen Operationskanten Z .Die Vermögen werden immer mehr von der Bevölkerumg in Russland abkassiert.Endweder zahlen sie mit dem Leben im sinnlosen Krieg gegen die Ukraine oder mit ihrem Vermögen.Die Rechtssicherheit wird immer mehr aufgelöst.Und wenn die Oel und Gaspreise sinken.Dann geht es erst recht an das eingemachte.